Darf die Religion verbieten, wen man liebt? Dies war eine der Fragen, die im Zentrum der Diskussionsveranstaltung »Coming Out. Jüdisch-muslimisches Gespräch der LGBTIQ« am Mittwochabend standen. Die Podiumsdiskussion in der Kalkscheune in Berlin-Mitte war die Auftaktveranstaltung des Projekts »Schalom Aleikum. Jüdisch-muslimischer Dialog« des Zentralrats der Juden in diesem Jahr.
»Es ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit, dass jeder Mensch lieben und glauben kann, wen und an was er will, doch nicht erst die Ereignisse von Halle und Hanau haben uns gezeigt, dass es Kräfte in unserer Gesellschaft gibt, die das nicht akzeptieren wollen«, sagte Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann.
Der Zentralrat der Juden habe mit »Schalom Aleikum« einen Rahmen geschaffen, damit Juden und Muslime gemeinschaftlich ein Zeichen gegen Hass setzen könnten. »Es ist wichtig, dass sich jeder Mensch nach seiner Facon entfalten kann«, sagte Botmann.
»Es ist wichtig, dass sich jeder Mensch nach seiner Facon entfalten kann«, sagte Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann.
AKZEPTANZ Im Fokus der Diskussionsrunde standen jüdische und muslimische Mitglieder der LGBTIQ-Community, die sich über ihre Identitäten und Fragen von Akzeptanz und Diskriminierung in ihren jeweiligen religiös-kulturellen Gemeinschaften austauschten. Zum Mitdiskutieren waren an diesem Abend rund 150 Personen in die Kalkscheune gekommen.
Das religionsübergreifende Dialogformat »Schalom Aleikum«, das von der Staatsministerin und Bundesintegrationsbeauftragten Annette Widmann-Mauz (CDU) unterstützt wird, soll durch offenen Austausch Menschen verschiedener Herkunft zusammenbringen und somit auch antisemitischen Ressentiments entgegenwirken.
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