Freiwillige

Einsatz in Israel

Aufbruch: 22 junge Frauen und Männer bereiteten sich auf ihren Einsatz vor. Foto: Roger Schmidt

Bevor Annalena Holtgrete ihr Studium aufnimmt, geht sie für ein Jahr nach Israel. Gemeinsam mit der frischgebackenen Abiturientin werden im August weitere 21 junge Frauen und Männer aus ganz Deutschland nach Israel aufbrechen. Sie haben sich gemeldet, um im Heiligen Land in sozialen Einrichtungen zu arbeiten. Wie zum Beispiel in der Organisation ALUT, der israelischen Gesellschaft für autistische Kinder.

Holtgrete kennt Israel bereits. Im vergangenen Jahr hatte sie an einem vierwöchigen Austauschprogramm der Johannes-Rau-Stiftung teilgenommen und bei israelischen Gastfamilien gelebt. Jetzt freut sich die 19-Jährige auf die Arbeit mit den autistischen Kindern.

Seminar Organisiert hat den Einsatz der Freiwilligen der Deutsch-Israelische Verein für Rehabilitation Gießen (DIVfRG). Im Juli lud die Vorsitzende Maren Müller-Erichsen und die Verantwortliche für den Internationalen Jugendfreiwilligendienst (IJFD), Bela Amirova, zu einem Vorbereitungsseminar in die Lebenshilfe-Einrichtung in Garbenteich bei Gießen ein.

Annalena Holtgrete und die anderen Freiwilligen wurden von der Koordinatorin Dina Lutati vom Sozialministerium in Jerusalem sowie der Mentorin im Rutenberg-Institut für Jugendbildung in Haifa, Silvi Behm, auf ihren Aufenthalt eingestimmt. Die »innere Überzeugung« sei die wichtigste Grundlage des Freiwilligeneinsatzes der jungen Erwachsenen, erklärte Dina Lutati. Mehr als 600 gehen alljährlich nach Israel, um zu helfen, berichtete sie weiter.

Der Einsatz junger Deutscher in Israel geht auf eine Vereinbarung aus dem Jahr 1998 zwischen dem israelischen Sozialministerium und dem Gießener Verein zurück. Das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend in Berlin fördert das Programm des internationalen Jugendfreiwilligen-Dienstes.

Religion Vorbereitet wurden die 22 Helfer bei Seminaren, in denen es unter anderem um Umgang und Begleitung von autistischen, behinderten und betagten Menschen ging. Silvi Behm unterrichtete die deutschen Jugendlichen auch in jüdischer Religion. Sie wird sie auch während ihres einjährigen Aufenthalts vor Ort als Ansprechpartnerin betreuen.

Seit 1994 unterstütze der DIVfRG die soziale Kooperation zwischen Israel und Deutschland, so Müller-Erichsen. Voraussetzung für die Teilnahme für junge Menschen im Alter zwischen 18 und 27 Jahren sind soziales Engagement, Aufgeschlossenheit gegenüber anderen Kulturen, dem Staat Israel und gute Englischkenntnisse.

www.deutsch-israelischer-verein.de

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025

Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Die weltweite Vertretung jüdischer Studierender hat ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und besonders verdienstvolle Personen und Verbände ausgezeichnet

 07.01.2025