»Der Einsatz für unsere Demokratie ist gerade wichtiger denn je«, sagte Tamara Or. Die Geschäftsführerin des Deutsch-Israelischen Zukunftsforums überreichte am Sonntagabend im Großen Saal des Roten Rathauses in Berlin den Shimon-Peres-Preis an zwei Initiativen, die sich für unterschiedliche Gesellschaften und deutsch-israelische Beziehungen engagieren.
Die Auszeichnung wurde bereits zum dritten Mal vergeben – seit 2017 verleihen die Stiftung Deutsch-Israelisches Zukunftsforum und das Auswärtige Amt den zum Andenken an Israels früheren Staatspräsidenten Shimon Peres gestifteten Preis.
ERFOLGREICH Mit jeweils 10.000 Euro wurden zwei deutsch-israelische Kooperationsprojekte ausgezeichnet, »die sich sehr erfolgreich für eine weitreichende Demokratie-Erziehung in beiden Ländern eingesetzt haben«, sagte Tamara Or.
Geehrt wurden die Initiativen »Mehr als Demokratie« und »Professional Exchange«.
Ausgezeichnet wurde »Professional Exchange«, eine Initiative zwischen der Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Sachsen e.V. und dem Sapir College in Israel. Deren Teilnehmer trafen sich 2018 in Sachsen und Südisrael, um sich mit der besonderen Gestaltung von Jugendarbeit auseinanderzusetzen. Dabei standen der Austausch von Berufserfahrungen und das gemeinsame Erlernen von Best-Practice-Methoden im Vordergrund. Man wolle das Kooperationsnetzwerk ausbauen.
Ebenfalls geehrt wurde das akademische Gemeinschaftsprojekt »Mehr als Demokratie« zwischen dem Adam Institute in Jerusalem und dem Centrum für angewandte Politikforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dabei wurde unter anderem ein 400-seitiges Handbuch zum Erlernen von Demokratie und Konfliktlösung auf Deutsch herausgebracht.
WERTE »Wir beobachten eine wachsende Spaltung in unseren Gesellschaften, ein zunehmendes Klima der Angst und einen Anstieg von Aus- und Abgrenzung, Extremismus und Gewalt«, sagte Tamara Or. Dagegen wolle die Auszeichnung ein Zeichen setzen. »Wir wollen zeigen, dass wir bereit sind aufzustehen und unsere demokratischen Werte zu verteidigen.«
»Wir dürfen nicht wegschauen, wenn jemand angegriffen wird, nur weil er als Jude erkennbar ist«, betonte Heiko Maas.
Für ein respektvolles Miteinander und gegen jede Form der Menschenfeindlichkeit machte sich auch Außenminister Heiko Maas (SPD) stark. Er rief in seiner Festrede zum Engagement gegen Antisemitismus auf. »Wir dürfen nicht wegschauen, wenn jemand beleidigt oder angegriffen wird – nur weil er als Jude erkennbar ist«, sagte er bei der Verleihung in Berlin.
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