Ehre

Ein treuer Freund Israels

Gideon Joffe, Rudolf Dreßler und Michael Rosenzweig (v.l.) Foto: Uwe Steinert

Rudolf Dreßler, so der ehemalige Regierende Bürgermeister Walter Momper in seiner Laudatio, sei ein treuer Freund Israels. Der frühere deutsche Botschafter in Tel Aviv erhielt am vergangenen Donnerstag den Heinz-Galinski-Preis der Jüdischen Gemeinde zu Berlin für sein Lebenswerk, das von seinem Engagement für Verständigung, Toleranz und freundschaftliche Beziehungen zu Israel geprägt sei, wie es in der Begründung hieß.

In Anwesenheit von Politikern, darunter die ehemalige Präsidentin des Deutschen Bundestages, Rita Süssmuth, Repräsentanten und Gemeindemitgliedern – Ruth Galinski fehlte aus gesundheitlichen Gründen – wurde Dreßler die mit 5000 Euro dotierte Auszeichnung bei einem Festakt im Gemeindehaus überreicht.

Weltoffen Der 73-jährige SPD-Politiker und Sozialexperte habe schon vor Jahrzehnten für ein weltoffenes Deutschland gestanden, betonte Momper. So habe Dreßler im Parlament den deutsch-israelischen Austausch mitinitiiert und sei fast 20 Jahre lang in der SPD-Fraktion für die Israelpolitik mitverantwortlich gewesen.

In der Zeit von 2000 bis 2005 amtierte er als Botschafter in Israel. Dort sei Dreßler so angesehen gewesen, dass er schließlich zum Holocaust-Gedenktag am 27. Januar 2003 in die Knesset eingeladen wurde. Rudolf Dreßler sei nie müde geworden, jedem Besucher und Politiker die Situation aus der Sicht Israels zu erklären. Momper erinnerte daran, dass dies die Zeit der Zweiten Intifada war.

Der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Gideon Joffe, sagte in seiner Ansprache, es sei gut, dass es Menschen wie Dreßler gebe, die mit kräftiger Stimme Position beziehen. »Ihre Stimme rockt, wenn es um Israel geht«, betonte Joffe mit Blick auf die Jazz-Combo des Jüdischen Gymnasiums Moses Mendelssohn, die zuvor einen Beatles-Song gespielt hatte.

Engagement Es habe ein wenig gedauert, bis er die Nachricht, dass er den Heinz-Galinski-Preis erhalten würde, »verdaut hatte«, bekannte Dreßler in seiner Dankesrede. Nach einigen persönlichen Worten wurde der Ex-Diplomat gleich wieder politisch. Angesichts der Schrecken der Schoa stehe er immer noch »fassungslos vor den Abgründen des menschlichen Tuns«.

Nach wie vor frage er sich, wie der Holocaust möglich sein konnte. Dreßler mahnte: »Die Vergangenheit, die uns gehört, müssen wir wachhalten«. Engagement sei notwendig, um Rechtsextremismus und Antisemitismus entgegenzuwirken.

Der Heinz-Galinski-Preis wird seit 1989 an Menschen verliehen, die sich für die Verständigung zwischen Deutschland und Israel einsetzen. Preisträger waren unter anderem Ex-Bundesaußenminister Joschka Fischer, der Liedermacher und Lyriker Wolf Biermann und Bundeskanzlerin Angela Merkel.

Feiertage

Hymne auf die Freiheit

Der Alexander-Moksel-Kindergarten führte im Gemeindezentrum ein Pessach-Musical auf

von Vivian Rosen  17.04.2025

Berlin

Mazze als Mizwa

Das Projekt »Mitzvah Day« unterstützt die Berliner Tafel mit einer Lebensmittel-Spende

von Katrin Richter  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Jewrovision

»Schmetterlinge im Bauch«

Nur stilles Wasser trinken, noch einmal gut essen, dann geht es auf die Bühne. Die Moderatoren Masha und Gregor verraten, wie sie sich vorbereiten und mit dem Lampenfieber umgehen

von Christine Schmitt  16.04.2025

München

Hand in Hand

Ein generationsübergreifendes Social-Media-Projekt erinnert an das Schicksal von Schoa-Überlebenden – Bayern-Torwart Daniel Peretz und Charlotte Knobloch beteiligen sich

von Luis Gruhler  15.04.2025

Literatur

Die Zukunft Israels hat längst begonnen

Der Schriftsteller Assaf Gavron stellte im Jüdischen Gemeindezentrum seinen aktuellen Erzählband vor

von Nora Niemann  14.04.2025

Porträt der Woche

Eigene Choreografie

Galyna Kapitanova ist IT-Expertin, Madricha und leitet eine Tanzgruppe

von Alicia Rust  14.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Kaiserslautern

»Jetzt beginnt etwas Neues«

Mehr als fünf Jahre hat sich die Sanierung des Gemeindehauses der Jüdischen Kultusgemeinde der Rheinpfalz in Kaiserslautern hingezogen. Am Sonntag wurde das Zentrum mit der neu gestalteten Synagoge seiner Bestimmung übergeben

von Joachim Schwitalla  11.04.2025 Aktualisiert