Es bringe einfach Spaß, etwas Gutes zu tun, sagt Dalia Grinfeld. Sie sei gerne im Einsatz für andere Menschen – so wie vergangene Woche, als sie einen »sozialen Tag« absolvierte. Dafür tauschte sie ihren Platz im Klassenzimmer der Jüdischen Oberschule gegen einen Schreibtisch im Berliner Abgeordnetenhaus ein und verdiente sich bei der CDU-Fraktion Geld, das sie der Stiftung »Schüler Helfen Leben« spendete. »Es war ein zweistelliger Betrag«, sagt die 15-Jährige. Sie musste ihren sozialen Tag etwas später leisten, da an dem eigentlichen Datum eine Klausur anstand.
Bereits am 17. Juni waren weit über 100.000 Schüler von fast 900 Schulen aus dem gesamten Bundesgebiet auf den Beinen: Statt zur Schule zu gehen, arbeiteten sie in Unternehmen, bei Nachbarn oder Bekannten. Der so verdiente Tageslohn kommt Hilfsprojekten in Südosteuropa zugute, einer Region, in der nach Kriegsende dringend Hilfe benötigt wird. Die Projekte dienen der Jugend-, Bildungs- und Versöhnungsarbeit und sollen Kindern und Jugendlichen Perspektiven liefern. Mehr als 1,6 Millionen Euro kamen laut Stiftung zusammen.
Partei In der Pressestelle musste Dalia Grinfeld den Medienspiegel bearbeiten. »Dafür wurden die wichtigsten News, und was über die CDU an diesem Tag geschrieben wurde, herausgesucht«. Alle Zeitungen musste sie durchsehen. Ferner war sie bei den Interviews, die die Politiker gaben, dabei und begleitete sie später auch zu ihrer Fraktionssitzung. »Politik und Öffentlichkeitsarbeit interessiert mich sehr, das würde ich gerne später auch beruflich machen.« Die Partei hatte sich bei ihr gemeldet, nachdem Dalia in einem Zeitungsinterview über die Organisation und diesen besonderen Tag erzählt hatte.
Projekte Seit vergangenen Oktober ist sie Mitglied bei der Stiftung. »Mir gefällt es, dass die Schüler selber alles bestimmen. Auch darüber, wohin das Geld nun gehen soll, das am sozialen Tag zusammengekommen ist, entscheiden wir.«
Bei der Auswahl der Projekte war Dalia Grinfeld mit dabei. Einmal im Jahr findet dazu ein großes Treffen in Berlin statt, und jede Schule, die sich zum Sozialen Tag angemeldet hat, kann Schüler schicken. Dort werden sie über die Projekte informiert. Abschließend wird entschieden, wer vom Erlös gefördert werden soll.
»Ich hatte schon immer Interesse an sozialen Projekten«, sagt die Zehntklässlerin. Außerdem lerne sie bei den Aktionen neue Menschen kennen und mache interessante Erfahrungen. Ihr Ziel für das nächste Jahr steht auch schon fest: ganz viele Schüler überzeugen, bei dem sozialen Tag mit- und sich für die Stiftung starkzumachen.