München

Ein neues Zuhause

Grundstückssuche, Planung und Genehmigung haben Jahre gedauert, doch das ist Vergangenheit. Inzwischen sind die Bagger angerollt und haben die Baugrube für die neue Seniorenresidenz der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern ausgehoben. Im Prinz-Eugen-Park in Bogenhausen entsteht das »Leuchtturm-Projekt« der Gemeinde.

Komplizierte und anspruchsvolle Großprojekte sind das Spezialgebiet des Münchner Planungsbüros CL MAP GmbH, das auch die Seniorenresidenz der IKG entwickelt und geplant hat. Auf der Internetseite des Unternehmens ist auf zahlreichen virtuellen Projektionen bereits zu sehen, wie sie nach der Fertigstellung aussehen wird.

Die neue Seniorenresidenz umfasst fünf Stockwerke.

Noch etwas mehr weiß Jürgen Grothe, einer der beiden geschäftsführenden Firmengesellschafter. »Wenn alles einigermaßen planmäßig läuft«, wirft er einen Blick in die nahe Zukunft, »ist die Wohnanlage bis Anfang 2022 bezugsfertig.«

Worauf vonseiten der Gemeinde bereits bei den Planungen ganz am Anfang großer Wert gelegt wurde, macht IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch deutlich: »Wir wollten eine grüne Oase schaffen.« Entsprechend konsequent fiel dann auch die Wahl des Standorts auf den Prinz-Eugen-Park, der dafür ideale Voraussetzungen bietet.

bewohner Doch der »grüne« Faktor beschränkt sich nicht nur auf den Standort, sondern spielt auch in vielen anderen Punkten eine wesentliche Rolle. Ein besonders hervorstechendes Beispiel ist die große Dachterrasse, die in einen kleinen »Urwald« verwandelt und ein Refugium der Erholung für die Bewohner werden soll.

Die neue Seniorenresidenz umfasst fünf Stockwerke. Im Erdgeschoss sind die Verwaltung sowie Räume für Tagesbetreuung und Veranstaltungen unterschiedlichster Art untergebracht, die auch die Bewohner des neuen Stadtquartiers mit einbeziehen sollen.

Im zweiten und dritten Obergeschoss entsteht der nach durchweg modernen Gesichtspunkten konzipierte Pflegebereich: 100 Plätze sind für die Betreuung der Senioren vorgesehen. In den beiden darüber liegenden Etagen entstehen 28 Appartements für Betreutes Wohnen. Hinzu kommen Gästezimmer, Schulungsräume, eine Bibliothek – und sogar eine eigene Synagoge. 100 Besucher sollen den Planungen zufolge darin Platz finden können.

Die Wohnanlage wird in Trägerschaft mit der Arbeiterwohlfahrt betrieben.

Die neue Wohnanlage der Israelitischen Kultusgemeinde in Bogenhausen wird in Trägerschaft mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) München betrieben. Diese Zusammenarbeit hat sich bereits beim bestehenden Saul-Eisenberg-Seniorenheim in Schwabing sowie bei der Kindertagesstätte in der Möhlstraße bewährt.

qualitätszeugnis Auch wenn das bestehende Seniorenheim aus Altersgründen bei Pflege und Betreuung der Bewohner an die Grenzen seiner Möglichkeiten stößt, befällt Charlotte Knobloch angesichts des absehbaren Endes ein wenig Wehmut. Das liegt auch daran, dass Heimleiter Kristian Greite und sein Team im Saul-Eisenberg-Seniorenheim erstklassige Arbeit in allen Bereichen geleistet haben.

»Die Heimaufsicht des Kreisverwaltungsreferats der Stadt München«, kann die IKG-Präsidentin feststellen, »hat unserem Betreiber, der AWO, ein exzellentes Qualitätszeugnis ausgestellt. Es wurden keinerlei Mängel festgestellt.«

Unter diesen Voraussetzungen kann es Charlotte Knobloch mit der Fertigstellung der Seniorenwohnanlage in Bogenhausen gar nicht schnell genug gehen. Sie freut sich, dass der Startschuss erfolgt ist – wenn auch coronabedingt ohne Feierstunde.

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025

Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Die weltweite Vertretung jüdischer Studierender hat ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und besonders verdienstvolle Personen und Verbände ausgezeichnet

 07.01.2025