Vor zwei Wochen mussten sich die Münchner von einem engagierten und für alle Anliegen offenen Mitglied der IKG verabschieden: Am 2. Juni ist Henrik Kuszner sel. A. kurz vor seinem 92. Geburtstag gestorben.
Geboren wurde er am 16. Juni 1919 im heutigen weißrussischen Slonim. Die Schoa überlebte er in der Sowjetunion. Mit deren Armee kam er nach Ungarn, wo er seine Frau Edith kennenlernte, mit der er Ende der 40er-Jahre nach Deutchland übersiedelte. Bei der Beerdigung auf dem Friedhof an der Garchinger Straße charakterisierte ihn Präsidentin Charlotte Knobloch als einen »aufgeschlossenen und freundlichen Mann, der stets ein offenes Ohr hatte für die Menschen, ihre Sorgen, ihre Freuden und ihre Wünsche«.
helfer Henrik Kuszner sel. A. sei nicht nur hochintelligent gewesen, sondern auch der jüdischen Sache verbunden. Und das nicht nur mit Rat, sondern auch mit Tat. »Unsere Religion steht über allem, und sie muss man immer unterstützen«, zitierte Knobloch den Verstorbenen. Er half auch finanziell, ohne dabei im Mittelpunkt stehen zu wollen. Großherzig und souverän packte er überall dort mit an, wo es ihm notwendig erschien.
Ob mit Geld, wie bei der Renovierung der Possart-Synagoge, oder mit Sachspenden, wie für den Frauenverein Ruth – wer bei Henrik Kuszner anklopfte, wurde nicht abgewiesen. Kuszner war auch Israel stets verbunden. Seine Freundschaft mit dem Premierminister Jitzchak Rabin sel. A. und dem früheren Botschafter in Deutschland, Avi Primor, sind nur zwei Beispiele für ein praktiziertes Miteinander.
stifter Sein Einsatz bleibt über den Tod hinaus: Mit der Henrik-und-Edith-Kuszner-Stiftung wird die naturwissenschaftliche und medizinische Forschung gefördert. Die Stiftung vergibt Stipendien und fördert die Forschung an israelischen Instituten und Hospitäler. Möge die Seele von Henrik Kuszner eingebunden sein in das Bündel des Ewigen Lebens.