Waltraud Rubien förderte als erste deutsche Lehrerin den Schüleraustausch mit Israel, unterstützte seit 1977 gemeinsam mit ihrem Ehemann Werner die einzige Demokratie im Nahen Osten, initiierte 1992 die deutsch-israelische Begegnungsstätte in Sde Boker, dem Haus von Israels Staatsgründer David Ben Gurion, und sorgte dafür, dass der Hamburger Senat den Bau dieses »Hamburg House« mit zwei Millionen D-Mark finanzierte.
Sie gründete am 14. Mai 2008 in Hamburg die Ben-Gurion-Stiftung, war von 1990 bis 2006 Vorsitzende der Deutsch-Israelischen-Gesellschaft Hamburg und danach folgerichtig deren Ehrenvorsitzende. Am 26. Dezember ist Waltraud Rubien im Alter von 90 Jahren in der Senioren-Residenz Graf-Luckner-Haus in Wedel bei Hamburg gestorben.
Bundesverdienstkreuz Waltraud Rubiens Engagement für den Aufbau intensiver deutsch-israelischer Beziehungen prägte ihr Leben, seit sie entdeckte, dass ihre Familie in Pommern vor dem NS-Regime flüchtende Juden versteckte. Sie steuerte stets dagegen, wenn es in Deutschland gegen die neue Heimat der Juden, Israel, ging. Dafür wurde Waltraud Rubien 1997 von Bundespräsident Roman Herzog das Bundesverdienstkreuz am Bande verliehen.
2010 zeichnete der Hamburger Senat sie mit der silbernen Medaille für treue Arbeit im Dienste des Volkes aus. Seit 1999 war Waltraud Rubien Ehrenbürgerin des Negev, unter anderem, weil sie sich intensiv für das Pflanzen von Bäumen am Rand der Wüste einsetzte.
Hamburg-Haus »Mein Mann Werner und ich sind geleitet von dem Wunsch nach Gewaltlosigkeit und Frieden für jüdische Menschen und wollen gleichzeitig in Israel Ängste gegenüber Deutschland abbauen«, sagte Waltraud Rubien, die mit ihrer Familie oft finanziell für die Umsetzung ihrer Projekte sorgte. Ihr letztes Herzensprojekt, das Hamburg-Haus in Sde Boker, wächst, denn die Ben-Gurion-Stiftung baut die internationale Begegnungsstätte weiter aus.
Waltraud Rubien hinterlässt einen Sohn. Die Trauerfeier findet am 19. Januar, 13 Uhr, in der Kirche Hamburg-Blankenese statt.