Seit Mitte März wurde wegen der Corona-Pandemie vieles abgesagt. Die Verabschiedung der Abiturienten ausfallen zu lassen, kam jedoch nicht infrage. Sie fand in kleinerem Rahmen im Restaurant »Einstein« statt, ohne Vertreter des Kultusministeriums, und die Schulabgänger konnten nur je einen Elternteil mitbringen.
So wie die Abläufe in den Schulen besondere Formen annahmen, »musste vieles neu gedacht werden«, resümierte IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch in ihrer Begrüßung. Sie zollte den acht jungen Männern und drei jungen Frauen besonderen Respekt, die Bedingungen ihres Abschlusses seien noch härter und schwieriger gewesen als die früherer Jahrgänge. In einer schwierigen Zeit hätten sie neben dem Abitur eine »erste große außergewöhnliche Prüfung des Lebens bestanden«.
zukunft Rabbiner Shmuel Aharon Brodman wünschte den Abiturienten ebenfalls alles Gute für die Zukunft und – was früher nie ausdrücklich Thema war – Gesundheit.
Für German Djanatliev, der den Abiturjahrgang die letzten zwei Jahre unterrichtete, war es ein bewegender Moment.
Für German Djanatliev, der den Abiturjahrgang die letzten zwei Jahre unterrichtete, war es ein bewegender Moment, seine Schützlinge zu verabschieden. Stets zeichnen Herzenswärme und Wissen die Ansprachen dieses Lehrers aus.
Dieses Mal spannte er den Bogen von dem Spruch Salomons, wonach die Welt nur durch den Atem der Kinder besteht, bis zur Einführung der Schulpflicht ab der Mitte des ersten Jahrhunderts. Lehrstoff seien damals nicht nur Tanach und Kultus- und Sittenlehre gewesen, sondern auch praktische Fächer wie Astronomie zum Verständnis des Kalenders.
ziel Djanatliev gab seinen jungen Zuhörern als letzte Lektion den Gedanken mit, dass Erfolg eine stete Reise, kein Ziel, sei und dankte ihnen, dass er ihr Lehrer sein durfte. Den Dank der Schüler trug Raphaela Chmiel vor. Religionsunterricht begleitete sie zwölf Jahre lang, angefangen bei Bruria Figdor, gefolgt von Chani Diskin und Michaela Rychlá. Und in der Oberstufe habe German Djanatliev ihnen im Religionsunterricht den Reichtum des Judentums als Teil ihrer Identität nahegebracht.
Für den musikalischen Rahmen sorgte am Klavier die Abiturientin Lilly Hasler. Für IKG-Präsidentin Charlotte Knobloch ist wichtig, dass Djanatliev auch die nächsten beiden Jahre in München unterrichtet.