Bildung

»Ein hervorragender Ruf«

Charlotte Knobloch (l.) dankt Antonia Ungar für ihren Einsatz. Foto: Laurent Soussana

»Wenn jemand vom Circus Krone hier gewesen wäre – er hätte euch sicher für die nächste Saison engagiert!« Nicht nur Präsidentin Charlotte Knobloch war restlos begeistert von den Darbietungen der Mädchen und Jungen aus der Sinai-Schule. Auch die Eltern konnten sich an positiven Kommentaren beim anschließenden Sommerfest in der Aula und auf der Schulterrasse kaum überbieten.

In ihrer Abschluss-Ansprache hatte die Präsidentin betont, dass die Vorführung zum Sommerfest einmal mehr unterstrichen habe, was die Sinai-Schule das ganze Jahr über leiste: »Nach dem, was wir heute gesehen haben, glaube ich, sie hat zu Recht den Ruf einer außergewöhnlichen Schule, die unseren Kindern all das bietet, was überhaupt nur möglich ist.« Der hervorragende Ruf der Schule ist in der Leistung der Lehrer und aller Mitarbeiter begründet, die innovative Ideen haben und diese auch umsetzen. Es sei, so Charlotte Knobloch, auch bekannt, dass die Lehrer in den weiterführenden Schulen sich freuen, wenn sie Kinder aus der Sinai-Schule bekommen, weil diese bestens vorbereitet sind. Ihr Dank galt deshalb allen, die dazu beitragen. Der Schulleiterin Antonia Ungar überreichte sie als sichtbaren Ausdruck einen Rosenstrauß.

Atmosphäre Das Geheimnis des Erfolgskonzeptes hatte die Rektorin bereits in ihrer Begrüßungsrede verraten: »Auf welche Schule wir unsere Kinder schicken, die Frage nach der Pädagogik, ist nicht nur für den Einzelnen oder für die Gemeinde, in der er lebt, wichtig, sie ist nicht nur sehr wichtig für das jüdische Volk, nein, sie ist von größter Bedeutung für die Gesamtheit unserer Gesellschaft. Der große Rabbiner und Pädagoge Joseph Carlebach sagte einmal in einer Rede: ›Wenn ihr aufrechte, stolze, gesunde Menschen zu erziehen wünscht, ohne seelische Verkrümmung, ohne jede Unsicherheit, die vorzeitige Selbstaufgabe an die Fremde im Gefolge hat, lasst eure Kinder in jüdischer Umgebung, in jüdischer Atmosphäre sich ausleben und kräftigen. Sind sie erst in sich erstarkt, so wird später der Strom der Welt ihren Charakter stählen und stärken können. Schon um dieser Gesundheit der Seele willen, die freudig dem Menschen und der Welt ins Auge blickt, brauchen wir die eigenen jüdische Schule!‹

Gemäß der Tradition der jüdischen Schulen vor dem Krieg ist unsere Schule bestrebt, nichtjüdische Kinder aufzunehmen. Kinder unterschiedlicher Konfessionen und Herkunftsländer lernen einander zu verstehen und zu respektieren; Toleranz steht an erster Stelle. Das Ziel ist, jedes Kind zu einem Menschen zu erziehen, der eine eigene Identität besitzt, jedoch anderen Religionen und Kulturen aufgeschlossen und weltoffen begegnet. Mit lebensfremder Weisheit allein kann man nicht erziehen. Die wahre jüdische Schule kennt keine Einseitigkeit!«, sagte Ungar. Dann ging das Sommerfest in den Räumen der Sinai-Schule weiter. Da konnten sich die jungen Artisten und ihre Familien in der Schulkantine erst einmal stärken. Für die Kinder gab es jede Menge Spielmöglichkeiten, während sich die Erwachsenen entspannt unterhalten konnten. Die »tolle Aufführung« war dabei ein Thema.

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