Jubiläum

Ein Grundstein von 1914

Blick in die Augsburger Synagoge Foto: ddp

Mit einem Festkonzert des Kammerorchesters Friedberg haben das Jüdische Kulturmuseum Augsburg-Schwaben und die Israelitische Kultusgemeinde Augsburg an das 100-jährige Jubiläum der Grundsteinlegung vom April 1914 erinnert. Die magische Zahl nahm das Orchester mit 100 Musikern als Leitgedanken auf. Unter ihnen war die Sopranistin Sally Du Randt vom Augsburger Theater, Ludwig Hornung, Violinist von den Philharmonikern, sowie das Chorensemble Vox Augustana und das Landsberger Vocalensemble. Auf besonderen Wunsch von Rabbiner Henry G. Brandt spielten sie Felix Mendelssohn Bartholdys Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64.

Gemeinde Die Augsburger Synagoge gilt mit ihrer eindrucksvollen Jugendstilbemalung als eines der schönsten jüdischen Gotteshäuser Europas. Sie wurde von 1914 bis 1917 von den Münchner Architekten Fritz Landauer für eine rasch wachsende Gemeinde gebaut. 1861 hatte die Gemeinde 57 Mitglieder, zu Baubeginn mehrere Hundert.

Nach dem Nationalsozialismus formierte sich die Gemeinde neu. Bereits 1946 bildete sich die Israelitische Kultusgemeinde Schwaben-Augsburg. Heute sind es vor allem Immigranten, die die Gemeinde am Leben erhalten. Viel Engagement und Enthusiasmus gehörten dazu, trotz schlechter finanzieller Lage, Strukturen wie Sozialeinrichtungen und Bildungsmöglichkeiten zu schaffen, die den Zuwanderern bei der Integration helfen sollten.

»Die Synagoge ist für uns heute das religiöse Zentrum«, sagt Alexander Mazo, Präsident der Kultusgemeinde, und hebt die enorme Aufbau- und Integrationsleistung hervor. »Wir sind stolz darauf, dass wieder Gottesdienste stattfinden und von Landesrabbiner Henry G. Brandt geleitet werden.«

jugend Ein Hauptaugenmerk werfen Brandt wie Mazo auf die junge Generation. »Die Jugend ist unsere Zukunft, und davon, ob es uns gelingen wird, sie gemäß unserer Tradition zu erziehen, hängt auch das Schicksal unserer Gemeinde ab«, betont der Gemeindepräsident. Deswegen setze man große Hoffnung auf das Jugend- und Bildungszentrum.

Darüber hinaus sei auch die Öffnung nach außen wichtig, erklärt Mazo. »In unserer Arbeit streben wir danach, dass unsere Gemeinde kein verschlossener, isolierter und rein jüdischer Ort ist, sondern, dass sie in das Leben der Stadt integriert ist.« Zukunftspläne, die Kraft brauchen, aber gleichzeitig auch den Zusammenhalt förderten. In drei Jahren kann dann die 100-jährige Fertigstellung gefeiert werden.

Tu Bischwat

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