Übergroße Davidsterne fließen über die Tanzfläche. »Put your hands up in the air«, ruft ein Sänger der Showband Broadway, um das Publikum für den großen Auftritt des Abends in Stimmung zu bringen: die israelische Sängerin Shiri Maimon. Sie ist eines der Highlights. Davon gibt es beim Galaabend des Gemeindetags viele.
Allein deren Zahl kann sich sehen lassen: sieben Kaschrut-Experten, 20 Köche, über 800 Gäste. Und Tom Franz konnte das noch toppen. Denn als Sonya Kraus, Moderatorin des Abends, ihm das Mikrofon übergab und der deutsch-israelische Starkoch die Worte »Das Buffet ist eröffnet« sagte, blieb kaum noch jemand sitzen: Keiner wollte die Kreation des »Kölschen Bub«, wie die Moderatorin Franz seiner Geburtsstadt wegen nannte, verpassen.
Klezmer Entrecote mit karamellisierter Demiglace, Gemüsepotpourri und Olivenöl-Kartoffelcube sprachen für ihn. Im Takt von poppig angehauchten Klezmer-Klassikern wie »Siman Tow« oder dem Hit des Jahres »Get Lucky« der französischen Band Daft Punk wurde gegessen und getanzt – sogar außerhalb des Saals.
Der Abend begann mit einem filmischen Rückblick auf das vergangene Jahr: Eröffnung der Bildungsabteilung, Rabbinerordinationen oder die Jewrovision – das waren nur einige Ereignisse. Die Gewinner des Gesangswettbewerbs, das Jugendzentrum Jachad aus Köln, traten live auf. Mit viel Applaus wurden die jungen Künstler empfangen und gaben im Interview mit Sonya Kraus selbstbewusst an, später vielleicht mal so berühmt wie Robbie Williams zu werden.
Kochav Nolad Schon viel länger als Jachad steht Shiri Maimon auf der Bühne. Der Jüdischen Allgemeinen sagte die israelische Sängerin vor der Show, sie hoffe, dass es aufregend und mitreißend werde. Das war es dann auch. Die zierliche blonde Sängerin, die bei der ersten Staffel der israelischen Casting-Show Kochav Nolad den zweiten Platz belegte und 2005 am Eurovision Song Contest teilnahm, brauchte das Publikum nicht lange von sich zu überzeugen. Textsicher sangen die Fans ihre Lieder mit.
Und spätestens, als Maimon ihre Deutschkenntnisse in Form des Wortes »Gemeindetags« unter Beweis stellte, hatte sie die Herzen gewonnen. Mit ihren einfühlsamen Songs, die von eigenen Komposition bis hin zu dem Beatles-Klassiker »Let It Be« reichte, brachte sie den Saal zum Toben.