Vor der Dresdner Kreuzkirche sind am Donnerstag die Namen von etwa 2000 jüdischen NS-Opfern verlesen worden. Zu der Gedenkveranstaltung lädt jährlich die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit ein. Vorgetragen werden die Namen von 1953 ermordeten und verschollenen Dresdner Jüdinnen und Juden.
Traditionell spricht zum Abschluss des Gedenkens ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde in Dresden das Kaddisch.
jom haschoa Regulär findet die Veranstaltung am 27. Januar, dem bundesweiten Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus, statt. Wegen der Corona-Pandemie war die Veranstaltung auf den 8. April, den diesjährigen Jom Haschoa, den israelischen Gedenktag für die Opfer des Holocaust, verschoben worden. Verlesen wurden auch Namen von Sinti und Roma sowie von Kindern von Zwangsarbeiterinnen.
Traditionell spricht zum Abschluss des Gedenkens ein Vertreter der Jüdischen Gemeinde in Dresden das Kaddisch.
2006 waren die Opfernamen im »Buch der Erinnerung« veröffentlicht worden. Von den mehr als 7000 in der NS-Zeit verfolgten Juden in Dresden und der umliegenden Region sind in dem Erinnerungsbuch diejenigen Menschen genannt, von denen bekannt ist, dass sie in einem NS-Konzentrationslager ums Leben kamen, sich das Leben nahmen oder nach der Deportation als verschollen gelten.
Der nationale Gedenktag Jom Haschoa erinnert in Israel an die sechs Millionen Juden, die im Holocaust von Nationalsozialisten und ihren Helfern ermordet wurden. Traditionell steht an diesem Tag in Israel das gesamte öffentliche Leben für einige Minuten still, wenn die Sirenen erklingen. Der Gedenktag wird nach dem jüdischen Kalender festgelegt und hat kein festes Datum. 2022 findet er am 28. April statt. epd