Zum elften Mal fand am vergangenen Sonntag die Veranstaltung »Wir sitzen alle in einem Boot für mehr Toleranz« statt, ein multikulturelles Drachenbootrennen zum Zweck der Begegnung. Veranstalter ist Werner Hohlbein, bekennender Drachenbootsportler.
Finanziell unterstützt wird das Projekt durch das Land Niedersachsen, das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Landeshauptstadt Hannover, die Region Hannover sowie zahlreiche Sponsoren aus der Wirtschaft.
In diesem Jahr stand das Event unter dem Motto »Religionen«, angelehnt an die »Woche der Brüderlichkeit«. Juden, Muslime, Christen, Einheimische, Migranten und geflüchtete Menschen sollten laut Veranstalter im Fokus stehen. Parallel zum Drachenbootrennen fand ein buntes Kulturprogramm mit Musik und Tanz statt. Mit rund 300 Personen, darunter vielen Jugendlichen und Schülern der Sha’ar Ha Negev Experimental High School aus Israel, die sich gerade zu einem Austausch in Hannover aufhalten und Zweite wurden, war die Veranstaltung sehr gut besucht.
Imam Zum ersten Mal nahm mit Ajdin Suljakovic aus Osnabrück ein Imam teil. Gemeinsam mit Rabbiner Jonah Sievers aus Berlin und Propst Martin Tenge (Hannover) sprach er zum Thema »Fremde sind Freunde, die wir noch nicht kennen«. Anschließend verknüpften die drei gemeinsam drei Seile zu einem festen Tau.
»Sicherlich ist so ein Fest nur ein kleiner Tropfen, aber viele Tropfen können bekanntlich ein Meer werden«, sagt Ingrid Wettberg. Die Vorsitzende der Liberalen Jüdischen Gemeinde Hannover gehörte zur Besatzung des Promi-Bootes. Es sei gut, dass das Drachenbootrennen immer stärker von der Politik wahrgenommen werde.
Promis So hatte auch eine Reihe von Politikern zum Ruder gegriffen, darunter Bundestagsvizepräsidentin Edelgard Bulmahn, die in ihrem Grußwort besonders den Wert des persönlichen Gesprächs und Kennenlernens betonte. Sie mache immer wieder die Erfahrung, »dass gute persönliche Kontakte oder sogar Freundschaften ein ganz wichtiges Fundament darstellen, damit Menschen sich kennen und nicht Ängste entwickeln und auf Vorurteile hereinfallen.« Daher sei eine Initiative wie die in Hannover so wichtig.