Ein Jahr nach dem antisemitischen Anschlag auf die Synagoge in Halle widmet der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) dem jüdischen Leben in der Region einen Themenschwerpunkt.
Von 5. bis 11. Oktober stehen dabei TV-Dokumentationen, Radiofeature, Talkshows und weitere Beiträge auf dem Programm, wie der Sender am Donnerstag in Leipzig ankündigte.
Beiträge in Radio und TV widmen sich den Folgen des Attentats von Halle.
Den Auftakt mache am 5. Oktober die Sendung »MDR um 4« mit mehreren Beiträgen aus Halle, in denen Vertreter der Jüdischen Gemeinde, Zeugen des Anschlags und Menschen zu Wort kommen, die sich gegen Rechtsextremismus engagieren.
Weitere Beiträge in Radio und Fernsehen widmen sich in den Folgetagen dem jüdischen Leben in der Vergangenheit und den Folgen des Attentats von Halle. Das Fernsehmagazin »Nah dran« erzählt unter dem Titel »Was heißt hier koscher? Jüdisch leben bei uns« Geschichten aus dem Alltag.
Jahrestag Am Jahrestag des Attentats überträgt der MDR wie auch »Das Erste« die zentrale Gedenkfeier aus Halle live im Fernsehen. Dazu werden auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) erwartet.
Am 9. Oktober 2019 hatte der Attentäter Stephan B. am höchsten
jüdischen Feiertag Jom Kippur einen Anschlag auf die Synagoge in
Halle verübt. Mit Sprengsätzen und Schusswaffen versuchte er, in die
abgeschlossene Synagoge zu gelangen, in der sich 52 Beter aufhielten. Als dies misslang, erschoss er vor der Synagoge eine Passantin und in einem Döner-Imbiss einen Mann.
Seit Ende Juli läuft der Mordprozess gegen Stephan B. vor dem Oberlandesgericht Naumburg, der aus Platzgründen in Magdeburg abgehalten wird. epd