Das Eintracht Frankfurt Museum, Gesellschaftsspiele e.V. aus Berlin sowie der FC Victoria Wittenberg werden mit dem Julius-Hirsch-Preis des DFB ausgezeichnet. Dies teilte der Deutsche Fußball-Bund vor der Ehrung am kommenden Montag (19.00) im Frankfurter Palmgarten mit.
Mit der Stiftung des Preises erinnert der DFB seit 2005 an den deutsch-jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch (1892 – 1943) und an alle Opfer des Nationalsozialismus. Weil 2020 keine Preisverleihung stattfand, werden am Montag auch die Gewinner des vergangenen Jahres ausgezeichnet.
Erster Preisträger im Jahr 2005 war der FC Bayern München, der damals in der Allianz-Arena ein Spiel zwischen einer israelischen und einer palästinensischen Jugendauswahl veranstaltet hatte. Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Fußballverein FC Ente Bagdad, Hertha BSC, Fußballfans gegen Homophobie und die Toten Hosen. Ehrenpreisträger 2009 war der »Zeit«-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo.
Der Namensstifter des Preises Julius Hirsch wurde bereits als 19-Jähriger in die deutsche Nationalmannschaft berufen. Ein Jahr später nahm er an den Olympischen Spielen in Stockholm teil. 1914 gewann er mit der Spielvereinigung Fürth den deutschen Meistertitel. Als Soldat im Ersten Weltkrieg wurde er mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet.
1933 brach dann für den Spitzenspieler eine Welt zusammen – als Jude wurde er aus seinem Sportverein, dem Karlsruher FV, ausgeschlossen. Zehn Jahre später wurde er nach Auschwitz deportiert und ermordet. ja/dpa