Die internationale jüdische Organisation Claims Conference hat am Sonntagabend in München Überlebende des Holocaust geehrt. »Die Erinnerung an den Holocaust lebendig zu halten, ist eine entscheidende und immer schwierigere Aufgabe«, sagte Charlotte Knobloch, Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und selbst Überlebende.
»Wenn wir die diesjährigen Chanukka-Kerze in München anzünden, wird es ein weiteres Licht sein, das uns erinnert, dass die Dunkelheit sich nie durchsetzen wird und dass unser Geist die Welt erhellen kann«, sagte Knobloch am ersten Tag des jüdischen Lichterfestes. Die Ehrung fand im Rahmen der Internationalen Nacht der Überlebenden des Holocaust zeitgleich in New York und Moskau statt. Am 23. Dezember folgen Paris und Jerusalem.
Die Internationale Nacht der Überlebenden des Holocaust wurde 2017 initiiert. Zeremonien fanden zunächst in Israel, den Vereinigten Staaten und Deutschland statt. Im vergangenen Jahr kam Russland hinzu und in diesem Jahr Frankreich. In München nahmen am Sonntag rund 300 Überlebende teil.
Die 1951 gegründete Claims Conference kümmert sich seit fast sieben Jahrzehnten um Entschädigungszahlungen und die häusliche Betreuung der Holocaust-Überlebenden. »Wir werden die International Holocaust Survivors Night weltweit weiter ausbauen und den Überlebenden Tribut zollen - bevor die letzten Überlebenden von uns gegangen sind«, betonte Julius Berman, Präsident der deutschen Claims Conference. Die Claims Conference ist eine gemeinnützige Organisation mit Büros in New York, Tel Aviv und Frankfurt. epd