Auf dem Jüdischen Friedhof in Chemnitz haben bisher unbekannte Täter drei Grabsteine geschändet und umgeworfen. Die betreffenden Grabsteine standen, so die Polizeidirektion Chemnitz, an den Gräbern jüdischer Kinder.
Das Dezernat Staatsschutz der Chemnitzer Kriminalpolizei hat Ermittlungen wegen Störung der Totenruhe und gemeinschädlicher Sachbeschädigung aufgenommen.
SICHERHEIT Die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Chemnitz, Ruth Röcher, reagierte laut einem Medienbericht mit großer Bestürzung und Fassungslosigkeit. Sie forderte bessere Sicherheit am Friedhof. Die meisten der etwa 80 bis 100 Kindergräber wurden in der NS-Zeit geschändet. Nur wenige Grabsteine sind übrig geblieben – von ihnen sind nun drei umgestoßen worden.
»Kriminaltechniker haben am gestrigen Tag die Grabstellen begutachtet. Jetzt muss man schauen, ob es verwertbare Spuren gibt«, teilte ein Sprecher der Polizeidirektion Chemnitz auf Anfrage dieser Zeitung mit. Bislang hätten sich noch keine Zeugen gemeldet, die sachdienliche Angaben machen könnten. ja