Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner hat am Donnerstag Hermann Simon, dem Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge, das Verdienstkreuz 1. Klasse des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt. Simon erhielt diese Auszeichnung für seine großen Verdienste um die Vermittlung und Förderung jüdischen Lebens sowie für Verständigung und Versöhnung.
Bei der Ordensverleihung im Berliner Rathaus sagte Wegner: »Als Gründungsdirektor der Stiftung Neue Synagoge Berlin hat Simon ein überaus wichtiges Zentrum des Dialogs der Religionen, zwischen den Generationen sowie zwischen Ost und West geschaffen, das sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene Maßstäbe gesetzt hat.«
engagement Auch im Ruhestand werde er nicht müde, mit Verve und Engagement für die Sache der Aussöhnung und der Erinnerung zu werben, zu streiten und zu kämpfen. »Er hat sich in hohem Maße um das Gemeinwohl verdient gemacht. Wir danken als Berlinerinnen und Berliner für ein eindrucksvolles Lebenswerk.”
Hermann Simon wurde 1949 in Berlin geboren, als Sohn des Berliner Judaisten Heinrich Simon und der Philosophin Marie Jalowicz-Simon. Seine Mutter hatte die nationalsozialistische Verfolgung im Untergrund überlebt. Ihrer Geschichte widmete er später das Buch mit autobiografischen Berichten Untergetaucht. Eine junge Frau überlebt in Berlin 1940–1945.
ehrenämter Von 1988 bis 2015 war Hermann Simon Direktor der Stiftung Neue Synagoge Berlin - Centrum Judaicum. Er publizierte zahlreiche Schriften und Bücher zur Geschichte der Juden in Deutschland. Zudem hatte er verschiedene Ehrenämter inne, war unter anderem Vorsitzender der Repräsentantenversammlung der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und Künstlerischer Leiter der Jüdischen Kulturtage.
Für sein vielfältiges Wirken wurde er bereits mehrfach ausgezeichnet. So erhielt er 2015 den Verdienstorden des Landes Berlin, 2018 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin verliehen. ddk