Bundesverdienstkreuz
Auf Vorschlag des Regierenden Bürgermeisters von Berlin, Michael Müller, hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 30. August das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Josif Gofenberg verliehen. Der Klezmermusiker, aufgrund seiner Erfolge auch »Klezmerkönig von Berlin« genannt, wurde 1949 im ukrainischen Czernowitz geboren. 1990 kam er als sogenannter Kontingentflüchtling nach Deutschland. Neben seiner Dozententätigkeit an der Jüdischen Volkshochschule und der Musikschule Fanny Hensel in Berlin-Mitte gründete er vor 15 Jahren das Orchester »Gofenberg & Chor«, das ausschließlich Lieder in jiddischer und hebräischer Sprache singt. Josif Gofenberg fühlt sich vor allem der Pflege der jiddischen Kultur sowie der christlich-jüdischen Verständigung verbunden. 2013 ist er dafür bereits mit dem Integrationspreis der Bezirksverordnetenversammlung (BVV) Berlin-Mitte ausgezeichnet worden. ja
Austausch
Der Fragenkatalog, den die Mitglieder des europäisch-jüdischen Studierendenverbandes European Jewish Association (EJA) mit nach Berlin brachten, war lang. Mehr als 30 Studierende, Berufsanfänger und Nachwuchskräfte aus jüdischen Gemeinden in Düsseldorf, Paris, Freiburg und anderen Städten reisten zu einem Themenwochenende in die Hauptstadt, um Fragen gesellschaftlicher Entwicklungen, Rahmenbedingen für jüdische Perspektiven und die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland zu diskutieren. Am Freitagabend nahm der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus, Felix Klein, an einer Gesprächsrunde im Jüdischen Bildungszentrum von Chabad teil. Die Studenten wollten etwa wissen, wie es Politiker beurteilen, dass so wenige Juden Stellen im Öffentlichen Dienst besetzen, und wie der Antisemitismus aufgehalten werden könnte. Felix Klein sagte, »dass Antisemitismus endlich nicht mehr nur als Gefahr für Jüdinnen und Juden wahrgenommen wird, sondern als Bedrohung für unsere Demokratie, für unser Miteinander«. Seine Forderungen brachte er auf eine gängige Formel: »Jüdisches Leben in Deutschland muss sicher und sichtbar sein. Sicherheit ist die Voraussetzung für Sichtbarkeit, Sichtbarkeit aber ist die Voraussetzung für die Zukunft jüdischen Lebens in Deutschland.« cs
Schmitta-Jahr
Was das Schmitta-Jahr, ein Ruhejahr für das Ackerland alle sieben Jahre, für Mensch, Tier und vor allem die Landwirtschaft bedeutet, dieser Frage widmet sich am 12. September um 18 Uhr in einer Zoom-Veranstaltung der Jüdische Nationalfonds (JNF-KKL). Als Grundpfeiler der jüdischen Landwirtschaft prägte das Schmitta-Jahr bereits den landwirtschaftlichen Zyklus in biblischen Zeiten. Gemeinsam mit Aviv Eisenband, dem Verantwortlichen für die Durchführung der Schmitta-Jahre bei KKL Israel, soll in dem Online-Vortrag der Blick sowohl auf die Einhaltung dieser Tradition und ihre tiefe Verankerung im halachischen Gesetz und in der Tora gerichtet werden als auch auf seine ökologische Funktion. Anmeldung unter www.jnf-kkl.de/schmitta-special ja