Bayern

Blau-weiße Partner

Erst sendete der Münchner Stadtrat mit seinem »BDS-Beschluss« ein starkes Signal gegen Antisemitismus – und nur wenige Tage später unterstrich Bayern seine ohnehin enge Freundschaft zum Staat Israel auf besondere Weise. Europaministerin Beate Merk war es vorbehalten, in der vergangenen Woche ein offizielles Büro des Freistaats in Tel Aviv zu eröffnen. Das hat sonst kein anderes Bundesland.

Bis das Büro für Wirtschaft, Wissenschaft, Technologie, Bildung und Jugendaustausch vollständig organisiert und vernetzt ist und seinen Betrieb richtig aufnehmen kann, dauert es noch etwas. Der geplante Beginn der eigentlichen Arbeit ist für den 1. März vorgesehen, Steven Schmerz soll das Büro in der Innenstadt von Tel Aviv leiten.

Start-up Die Absichten und Zielsetzungen, die mit der bayerischen Vertretung verbunden sind, machte Beate Merk bei der Eröffnung deutlich. »Heute geben wir einen starken neuen Impuls für die engen und freundschaftlichen Beziehungen zwischen Bayern und Israel. Unser Büro soll die gesamte Breite der bayerisch-israelischen Beziehungen widerspiegeln. So stellen wir uns für die Zukunft auf. Israel hat sich zu einem der dynamischsten Standorte für Start-ups entwickelt und ist für Bayern ein hoch attraktiver Partner«, erklärte sie.

Nach Angaben der Staatskanzlei gibt es bereits jetzt 17 Kooperationen zwischen bayerischen und israelischen Hochschulen und eine intensive Bildungszusammenarbeit. Für die Zukunft sind weitere Projekte wie etwa ein Doktorandenprogramm zwischen der Technischen Universität München und israelischen Partneruniversitäten, ein Praktikum für israelische Studenten in bayerischen Unternehmen und ein Israel-Desk bei der Bayerischen Forschungsallianz geplant. Neben der Wissenschaftskooperation wird auch die Wirtschaftszusammenarbeit im neuen Büro verortet sein.

Freundschaft Erfreut über die Initiative Bayerns zeigte sich auch Charlotte Knobloch, die an der Eröffnungsfeier in Tel Aviv teilnahm, um die Bedeutung des neuen Büros zu unterstreichen. Sie wies darauf hin, dass Bayern und Israel seit vielen Jahren freundschaftlich verbunden sind – zum einen durch die gemeinsamen Lehren aus der Vergangenheit, vor allem aber durch die Basis gemeinsamer Werte und Ziele in der Gegenwart.

»Ich bin mir sicher«, erklärte Knobloch, »dass von der Freundschaft und der engen vertrauensvollen Zusammenarbeit beide Länder und Völker profitieren.«

Bewegung

Fit im Schnee

Makkabi Deutschland lud zur fünften Wintersport Week in die Berge Südtirols

von Katrin Richter  16.01.2025

München

»Das Gemeinsame betonen«

Die 38. Jüdischen Kulturtage zeigten ein vielfältiges Programm

von Luis Gruhler  15.01.2025

Berlin

»Wir sind bitter enttäuscht«

Nach den höchst umstrittenen Wahlen in der Jüdischen Gemeinde zogen die Kritiker nun vor Gericht. Doch das fühlt sich nicht zuständig – und weist die Klage ab

von Mascha Malburg  15.01.2025

Forschung

Vom »Wandergeist« einer Sprache

Die Wissenschaftlerinnen Efrat Gal-Ed und Daria Vakhrushova stellten in München eine zehnbändige Jiddistik-Reihe vor

von Helen Richter  14.01.2025

Nachruf

Trauer um Liam Rickertsen

Der langjährige Vorsitzende von »Sukkat Schalom« erlag seinem Krebsleiden. Er war ein bescheidener, leiser und detailverliebter Mensch

von Christine Schmitt  14.01.2025

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025