Trier

Besuch eines Bischofs

Stephan Ackermann nimmt am Kabbalat Schabbat teil

von Sarah-Lena Gombert  31.01.2011 20:31 Uhr

Gast: der Trierer Bischof Stephan Ackermann Foto: imago

Stephan Ackermann nimmt am Kabbalat Schabbat teil

von Sarah-Lena Gombert  31.01.2011 20:31 Uhr

Die Synagoge an der Kaiserstraße in Trier ist an diesem Abend voll besetzt. In der rechten Hälfte sitzen die Männer der jüdischen Kultusgemeinde. Auf der linken Seite sitzen die Frauen der Gemeinde. Es ist ein besonderer Anlass, zu dem sich die Mitglieder im Gotteshaus versammeln. Sie feiern den Beginn des Schabbats.

Doch es sind nicht nur Juden, die an diesem Freitag in der Synagoge Gottesdienst feiern. Die Kultusgemeinde hat den Trierer Bischof Stephan Ackermann dazu eingeladen. Der erste Teil des Kabbalat Schabbat wird von Daniel Botmann vorgetragen. Beim Singen des Lecha Dodi erhält Botmann Unterstützung von den Kindern des Jugendzentrums Achrajut.

Bereicherung Den zweiten Teil des Gottesdienstes, Maariw, dem Abendgebet, trägt der Rabbiner Gérald Rosenfeld aus Thionville vor. »Ich freue mich wirklich sehr über diese Einladung«, sagt Ackermann vor dem Gottesdienst. Mit Blick auf das volle Gotteshaus und das Mitwirken der Kinder betont der Bischof, er sei stolz, dass es in Trier eine lebendige jüdische Gemeinde gebe, die auch wächst. »Die Trierer Synagoge ist mehr als ein Monument.«

Das unterstreicht auch Benz Botmann, Vorsitzender der jüdischen Kultusgemeinde. Er plädiert dafür, dass die katholisch-jüdischen Beziehungen durch Dialoge, Begegnungen und Freundschaften gestärkt werden sollten. Am Rande erzählt Ackermann, dass ihm der erste Besuch eines Schabbat-Gottesdienstes einen »Schrecken in die Glieder gejagt« habe. Er habe die Trierer Synagoge schon als Theologiestudent besucht und, um nicht zu stören, einen Platz in der letzten Reihe gewählt. »Plötzlich haben sich alle nach hinten gedreht und in meine Richtung geschaut!« Er habe damals nicht gewusst, dass sich die Gemeinde während der letzten Strophe des Lecha Dodi zur Tür wendet, um den Schabbat, also den Feiertag, zu empfangen.

Musik

Virtuose Spiellust

Der Pianist Ido Ramot gab ein Konzert in der Münchner Zaidman-Seniorenresidenz

von Vivian Rosen  18.03.2025

Thüringen

Geschichte, Gedenken, Gegenwart

80 Veranstaltungen an 16 Orten: In Gera werden die 33. Jüdisch-Israelischen Kulturtage eröffnet

von Esther Goldberg  18.03.2025

Leserbriefe

»Es gibt uns, nichtjüdische Deutsche, die trauern und mitfühlen«

Nach der Sonderausgabe zum Schicksal der Familie Bibas haben uns zahlreiche Zuschriften von Lesern erreicht. Eine Auswahl

 17.03.2025

Köln/ Frankfurt

Trauer um Michael Licht

Nach schwerer Krankheit ist der ZWST-Vizepräsident im Alter von 70 Jahren verstorben

 17.03.2025

Ruhrgebiet

»Und weil er hofft und liebt«

Recklinghausen gedachte des Gemeindegründers Rolf Abrahamsohn an dessen 100. Geburtstag

von Stefan Laurin  16.03.2025

Ausstellung

Fragile Existenz

Das Jüdische Museum Berlin zeigt historische Fotos aus den Gemeinden der bundesrepublikanischen Nachkriegszeit

von Eugen El  16.03.2025

Gedenken

Der vergessene Ingenieur

Die Stadt setzt Erinnerungszeichen für Arthur Schönberg, den Mitbegründer des Deutschen Museums, und drei Angehörige seiner Familie

von Luis Gruhler  16.03.2025

Frankfurt

Bildungsarbeit gegen Rassismus und Fake News

Antisemitismus im Keim ersticken - das versucht das Jüdische Museum mit einer Workshop-Reihe an Schulen

von Lukas Fortkord und Ina Welter  16.03.2025

Porträt der Woche

Die Zuhörerin

Mariya Dyskin ist Psychologin und möchte sich auf Kriegstraumata spezialisieren

von Gerhard Haase-Hindenberg  16.03.2025