18 beschädigte und beschmierte Steine, davon zehn umgestoßen, lautet die traurige Bilanz, die der Delmenhorster Gemeindevorsitzende Pedro Becerra zieht. In der Nacht zum Sonntag, so die ersten Erkenntnisse der Polizei, haben Unbekannte den jüdischen Friedhof im niedersächsischen Delmenhorst geschändet. »Ein Stein ist möglicherweise nicht mehr zu retten«, sagt Becerra verzweifelt. Als er den Schaden am Sonntagnachmittag besichtigte, fand er einen Trümmerhaufen vor.
»Wir dokumentieren alles, und am Dienstag wurde aufgeräumt. Der Landesverband Jüdischer Gemeinden in Niedersachsen hatte sofort seine finanzielle Unterstützung zugesagt«, zeigt sich Becerra beruhigt. »Der Schaden beläuft sich auf mehrere Tausend Euro, auch historische Grabsteine sind betroffen. Das können wir nicht allein bezahlen«, sagt er.
Am Abend fand eine Mahnwache statt, an der sich mehr als 150 Personen beteiligt haben, darunter der Oberbürgermeister Patrick de la Lanne und Vertreter sämtlicher gesellschaftlicher Gruppen, von Fraktionsvorsitzenden über Religionsgemeinschaften bis hin zum amtierenden Schützenkönig, berichtet Jona Simon, der derzeit seine Frau als Rabbiner in Oldenburg vertritt. ja