Wettbewerb

Berlin gewinnt die Jewrovision

Dickes B. oben an der Spree – das ist Berlin, und das JuZe Olam wird am Samstagabend auf der Abschluss-Party sicherlich ebenso dick feiern, denn mit ihrem fulminanten und emotionalen Auftritt haben die Berliner die Jewrovision mit 103 Punkten gewonnen.

Externer Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel anreichert. Wir benötigen Ihre Zustimmung, bevor Sie Inhalte von Sozialen Netzwerken ansehen und mit diesen interagieren können.

Mit dem Betätigen der Schaltfläche erklären Sie sich damit einverstanden, dass Ihnen Inhalte aus Sozialen Netzwerken angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittanbieter übermittelt werden. Dazu ist ggf. die Speicherung von Cookies auf Ihrem Gerät nötig. Mehr Informationen finden Sie hier.

Die Gastgeber vom JuZe Amichai aus Frankfurt belegten mit 94 Punkten den zweiten Platz. Mit 92 Punkten auf dem dritten Platz landeten die Erstlinge der Jewrovision, das »We.Zair« vom Landesverband Westfalen-Lippe. Ihr Auftritt beeindruckte auch viele der Jurorinnen und Juroren.

VIDEO Das JuZe Chesed aus Gelsenkirchen kam mit 60 Punkten auf den siebten Platz, gewann aber den Jewrovision-Videopreis. Das Video setzte sich mit dem Alltag junger Juden in Deutschland auseinander und thematisierte die Bedrohung von Jüdinnen und Juden weltweit.

»Wir müssen die Geschichte ändern, Du und ich zusammen, bitte reich mir Deine Hand.« Ein starkes Video kommentierte auch Moderatorin Sophie bei der Preisübergabe. »Wir sind stolz, Gelsenkirchen macht alles möglich«, sagte ein Vertreter des JuZes.

»Ihr wart alle mega!«

Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann

13 Jugendzentren aus ganz Deutschland nahmen an der Jewrovision unter dem Motto »Don’t stop believing« in der Frankfurter Messehalle teil. Eröffnet wurde die Jewrovision unter anderem mit Grußworten von Zentralratspräsident Josef Schuster und Kulturstaatsministerin Claudia Roth.

Schuster erklärte zum Abschluss der Jewrovision: »Es ist unglaublich inspirierend zu sehen, mit welcher Entschlossenheit die teilnehmenden jungen Künstlerinnen und Künstler ihrer jüdischen Identität kreativ Ausdruck verleihen und  mit unerschöpflicher Motivation und Leidenschaft für sich und ihre Träume einstehen.« Das sei für alle, insbesondere die jungen jüdischen Generation in Deutschland, eine unglaubliche Bereicherung. »Ich gratuliere allen Teilnehmenden, insbesondere der Gewinnerstadt Berlin!«

Musik Bei der Halftime-Show trat der erst 16-jährige Berliner Gabriel Apt auf. Der Musiker DAN stellte seinen Song »Samstag Nacht« vor. Im Sommer soll seine neue Single »Zwischen uns« erscheinen.

Einen der vielen musikalischen Höhepunkte setzte Kelvin Jones. Der britische Musiker, der nach Deutschland vor allem wegen »des Döners« kam, wie er in einem kurzen Gespräch mit den beiden Moderatoren betonte, zog die Jugendlichen in seinen musikalischen Bann.

Das Niveau der Show war wieder beachtlich.

Die prominent besetzte Jury hatte nach der zweiten Hälfte der Jewro dann die Qual der Wahl, denn das Niveau der Show war wieder beachtlich. DJ und Komponist Alex Christensen sagte zu Recht: »Das war ein großartiger Abend.«

Zentralratsgeschäftsführer Daniel Botmann sprach vielen aus dem Herzen, als er sagte: »Ihr wart alle mega«. Faye Montana spürte »die Liebe über die Bühne«, und selbst Kelvin Jones war zwar, wie er zugab, nervös, schickte dann seine volle Punktzahl aber eloquent nach Hamburg.

Nachumi Rosenblatt blickte auf 20 Jahre Jewrovision zurück: »Guckt auf Eure Früchte«, sagte der ZWST-Jugendreferent in Erinnerung an die erste Jewrovision. Die Bewertung der Roschim trug Zvi Bebera vor, der sich ausdrücklich bei der Gemeinde Frankfurt am Main bedankte.

»Don’t stop believing, never stop dreaming./
You can achieve it!/
Aim for your big dreams«

Die Chöre von mit »Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin« waren bestimmt von der Messehalle bis zum Gemeindezentrum der Frankfurter Gemeinde zu hören.

Nach der Jewrovision ist vor der Jewrovision, heißt es, aber nun wird in Frankfurt erst einmal Schabbat gefeiert. Mit den Gewinnerinnen und Gewinnern, nämlich allen, die teilgenommen haben.

Lesen Sie mehr zur Jewrovision in unserer kommenden Print-Ausgabe.

In eigener Sache

Zachor!

Warum es uns besonders wichtig ist, mit einer Sonderausgabe an Kfir, Ariel und Shiri Bibas zu erinnern

von Philipp Peyman Engel  11.03.2025 Aktualisiert

Militärseelsorge

Militärrabbiner Ederberg: Offenes Ohr für Soldaten im Norden

Arbeit bei der Bundeswehr sei Dienst an der Gesellschaft insgesamt, den er als Rabbiner gerne tue, sagt Ederberg

 11.03.2025

Buchvorstellung

Parallelen zum BDS-Boykott von heute

Andreas E. Mach untersuchte die Geschichte jüdischer Familienunternehmer in München

von Luis Gruhler  10.03.2025

Interview

»Wir reden mehr als früher«

Rabbiner Yechiel Brukner lebt in Köln, seine Frau Sarah ist im Herbst nach Israel gezogen. Ein Gespräch über ihre Fernbeziehung und eine Spendenkampagne für Familien israelischer Soldaten

von Christine Schmitt  10.03.2025

Antisemitismus

Rabbiner Pinchas Goldschmidt zu Vorfall in München: »Abschieben! Noch heute!«

Drei junge Syrer randalierten am Samstag vor dem jüdischen Gemeindezentrum - in ersten Reaktionen forderten Rabbiner harte Konsequenzen

 10.03.2025

München

Hilfe von »Ruth«

Der Jüdische Frauenverein ermöglicht Bedürftigen ein Leben in Würde

von Luis Gruhler  09.03.2025

Berlin

Des Nougats Kern

Yahel Michaeli lädt in ihrer Patisserie zu Kursen ein, in denen sie die Kunst der Schokoladen- und Pralinenherstellung lehrt. Ein Besuch zwischen Mousse und Callets

von Alicia Rust  09.03.2025

Dialog

Buber-Rosenzweig-Medaille wird am Sonntag in Hamburg verliehen

In diesem Jahr geht die Medaille an das Ehepaar Meron Mendel und Saba-Nur Cheema. An der Auszeichnung gab es im Vorfeld scharfe Kritik aus der jüdischen Gemeinschaft

 09.03.2025

Porträt der Woche

Die DNA verändern

Esther Deppe aus Bielefeld studiert Chemie und möchte in der Genforschung arbeiten

von Gerhard Haase-Hindenberg  08.03.2025