Den sogenannten Israeltag gibt es seit 2003 deutschlandweit. Premiere hatte er seinerzeit in München, traditionell meist zwischen Jom Haazmaut und dem Jerusalemtag im Frühsommer, wenn man auf sonniges Wetter wie in Israel hoffen darf.
Dieses Jahr fand er bewusst zwei Tage nach dem international wahrgenommenen Gedenken zum 50. Jahrestag des Olympia-Attentats statt, mit dem an die Ermordung von elf israelischen Sportlern und einem deutschen Polizisten erinnert wurde. Traditionell steht der Israeltag, der ein positives Zeichen gegen Israel-Bashing und für die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Israel und seit neuestem auch zwischen Beer Sheva und München setzen will, unter der Schirmherrschaft des Münchner Oberbürgermeisters, seit 2014 Dieter Reiter, und der Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, Charlotte Knobloch.
heimat Die IKG-Präsidentin ließ es sich daher auch nicht nehmen, das große Event am Odeonsplatz persönlich zu eröffnen. Kurz vor dem Jahreswechsel, an dem man resümiert und Neues plant, erinnerte sie daran, wie »Israel Millionen von jüdischen Menschen in der Stunde ihrer Not eine Heimat« gab, »die sprichwörtliche Wüste zum Blühen gebracht und trotz der ständigen Kriegsgefahr eine der modernsten und innovativsten Volkswirtschaften der Welt aufgebaut hat«.
Sie warnte vor »warmen Worten aus Teheran« und empörte sich über die Bühne, die Mahmud Abbas in Form eines Staatsbesuches in Deutschland geboten worden war. Bürgermeisterin Katrin Habenschaden gab sie die Botschaft mit, es sei richtig gewesen, die israelfeindliche und antisemitische Boykottbewegung BDS aus den städtischen Räumen zu verbannen. Die Politik müsse die nötigen Maßnahmen ergreifen, um diesen Beschluss gerichtsfest zu wiederholen.
Ein Höhepunkt war das Freundschaftsspiel der Münchner Polizei und des TSV Maccabi in Sichtweite der Feldherrnhalle.
Moderiert vom Vorsitzenden von »ILI – I like Israel e. V.«, Sacha Stawski, gab es Grußworte von Repräsentanten unter anderem des Israelischen Generalkonsulats, des Jüdischen Nationalfonds – Keren Kayemeth LeIsrael (JNF-KKL), des Verbands Jüdischer Studenten in Bayern (VJSB) und der Zionistischen Organisation. Im Laufe eines kühlen, doch schönen Tages flanierten große und kleine Besucher zwischen Infoständen, Grillstationen und Hüpfburg.
höhepunkt Ein Höhepunkt war das Freundschaftsspiel der Münchner Polizei und des TSV Maccabi in Sichtweite der Feldherrnhalle, angekündigt vom Münchner Polizeipräsidenten Thomas Hampel und von Robby Rajber, dem Präsidenten des TSV Maccabi. Auch Musikliebhaber kamen auf ihre Kosten, denen Natascha Miller und die Band Schwarzkatz mit Jazz, Blues und jiddischen Evergreens einheizten.
Am Ende konnte Anat Rajber, die seit 2003 die Federführung für die gesamte Koordination im Auftrag von ILI innehat, müde, aber sichtlich glücklich festhalten, dass sich all ihre Mühen wieder einmal gelohnt hatten. Schließlich geht es darum, Israel nicht allein mit Bedrohtsein in Verbindung zu bringen, sondern ebenso mit Kultur, Wirtschaft, Reisen – und Freude.