Das Land Nordrhein-Westfalen beteiligt sich mit Ausstellungen, Konzerten, Theatervorführungen, Workshops und Diskussionsforen am diesjährigen Jubiläumsjahr »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland«.
Auf einige der aktuell in dem bevölkerungsreichsten deutschen Bundesland laufenden Projekte wollte die Online-Veranstaltung »Miteinander Zukunft gestalten – Jüdisches Leben in Deutschland« am gestrigen Mittwochabend aufmerksam machen. Zu den Projekten des Landes zählt etwa die Wanderausstellung Menschen, Bilder, Orte, die den Blick für das heutige Miteinander und die Gemeinsamkeiten in der Geschichte schärfen will.
diskussion Organisiert wurde die digitale Gesprächsrunde am Mittwoch von der nordrhein-westfälischen Landesvertretung in Berlin. Zu einer Diskussion über Sinn und Zweck des Jubiläumsjahres sowie jüdisches Leben in Deutschland heute waren am Abend geladen: Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland sowie Vorstandsvorsitzender der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland (ZWST); Miriam Rürup, Direktorin des Moses Mendelssohn Zentrums für europäisch-jüdische Studien an der Universität Potsdam; Günter Krings (CDU), Mitglied des Bundestags sowie Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat; Alon Meyer, Präsident des jüdischen Turn- und Sportvereins Makkabi Deutschland, und die Berliner Bloggerin und Buchautorin Juna Grossmann.
Begrüßt wurde das digitale Publikum von Joachim Stamp (FDP), Minister für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration sowie stellvertretender Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen.
»Die Landesregierung freut sich auf dieses besondere Jubiläumsjahr, und wir freuen uns, gemeinsam 1700 Jahre jüdisches Leben zu feiern«, sagte Stamp. Nordrhein-Westfalen sei stolz darauf, dass das Bundesland so eng mit der jüdischen Geschichte in Deutschland verbunden ist. »Wir sind stolz darauf, dass sich in Köln die älteste jüdische Gemeinde Deutschlands befindet und wir sind stolz darauf, dass sich in Nordrhein-Westfalen mit rund 27.000 Menschen heute Deutschland größte jüdische Gemeinde im Land befindet«, sagte der Minister.
generation Im Jubiläumsjahr setze die NRW-Landesregierung auf Begegnungen. »Wir setzen auf die junge Generation, dass sie es besser macht, dass sie es anpackt, dass irgendwann keine Polizei mehr vor jüdischen Kindergärten, vor Schulen oder Synagogen stehen muss.«
2021 ist ein besonderes jüdisches Jubiläumsjahr, mit vielfältigen Ausstellungen, Diskussionsrunden und kulturellen Projekten sollen bundesweit »1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland« in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt werden. Anlass ist ein Edikt des römischen Kaisers Konstantin, der im Jahr 321 auf Anfrage der Stadt Köln ein Dekret erließ, das allen Provinzhauptstädten im Römischen Reich die Berufung von Juden in öffentliche Ämter gestattete.