Um 1.14 Uhr standen sie fest, die Gewinner der 13. Jewrovision in Hamburg: Das Kölner Jugendzentrum Jachad machte das Rennen um die Trophäe des Gesangswettbewerbs des Zentralrats der Juden. Platz zwei ging an das Olam-Team aus Berlin, und den dritten Platz belegten die Gastgeber aus Hamburg, das Jugendzentrum Chasak.
Zwar waren alle, wie es Moderatorin Susan Sideropoulos an diesem Abend sagte, Gewinner, aber die Kölner, die bereits bei der Jewrovision im vergangenen Jahr den ersten Platz belegten, überzeugten die Jury mit ihrer Version des Klassikers »A jiddische Mamme«.
»Ich gratuliere dem Kölner Jugendzentrum ganz herzlich zu seinem großartigen Showact«, sagte Zentralratspräsident Dieter Graumann. »Aber auch alle anderen Gruppen haben mich wieder beeindruckt mit ihrer Kreativität, ihren Talenten und ihrer Begeisterung. Besonders gefreut habe ich mich über die Jugendzentren, die zum ersten Mal teilgenommen haben. Ich danke allen Madrichim, all jenen, die in ihrer Freizeit mit den Jugendlichen geprobt haben, und den vielen ehrenamtlichen Helfern. Sie alle haben zu diesem gelungenen, unvergesslichen Abend beigetragen.«
Teilnehmer Rund um das Motto »Bar Mitzwah« traten 18 Jugendzentren aus ganz Deutschland im Rahmen eines Mini-Machane bei Europas größtem jüdischen Gesangswettbewerb gegeneinander an. Zum ersten Mal waren es so viele Teilnehmer, dass Graumann schon vorab von der größten Jewrovision aller Zeiten sprach: »Wer solche jungen Leute hat, hat die Zukunft schon gewonnen«, sagte Graumann zu Beginn des Abends und fragte »DSDS, The Voice of Germany – was ist das? Wir feiern heute eine große Simche.«
Und das taten die rund 1300 Gäste und Teilnehmer dann auch. Egal ob mit bassigen Beats, getragenen Melodien oder auch mal etwas schief sitzenden Tönen: Jedes Jugendzentrum brachte mit seinem eigenen Auftritt eine ganz besondere Energie ins Congress Center Hamburg (CCH).
Und nicht nur die großen Städte, wie Berlin, Frankfurt oder München, hatten etwas zu bieten. Auch die kleineren Gemeinden wie Recklinghausen, Oldenburg und Bremen oder Städteverbunde wie »Mischpacha«, das Duisburg, Mülheim, Oberhausen, Mönchengladbach und Wuppertal miteinander vereinte, boten eine tolle Show.
Outfits Viel Liebe steckten die Jugendzentren allerdings nicht nur in die Choreografie, die selbst geschriebenen Texte oder die Auswahl der Musik. Auch die Bühnenoutfits, die von niedlichen Petticoats über Tallit bis hin zum heimlichen Farbfavoriten der Jewrovision, nämlich Rot, der sich mal in spacigen, mal in Slim-Cut-Anzügen zeigte, waren ein Hingucker.
Susan Sideropoulos war begeistert, hatte mal Gänsehaut, mal Tränen in den Augen, wie sie immer wieder betonte. Und in diesem Jahr hatte die zweifache Mutter neben der Moderation auch noch eine ganz andere Aufgabe: Sie war Geburtstagsfee. So vielen Kindern und Jugendlichen wurde an diesem Jewrovision-Wochenende gratuliert, dass fast jede Pause für ein Masal tow oder ein Ständchen genutzt wurde.
Ein ganz besonderes Geburtstagslied bekam Sonja aus Düsseldorf. Ihr sang Joseph Feinstein, der das Warten zwischen den Acts und der Punktevergabe mit einer rockigen Show verkürzte, einen Glückwunsch.