Berlin

Auszeichnung für Charlotte Knobloch und Daniel Libeskind

Am Samstagabend wurde der »Preis für Verständigung und Toleranz« des Jüdischen Museums verliehen

 15.11.2021 11:10 Uhr

Museumsdirektorin Hetty Berg (M.) mit den Preisträgern Daniel Libeskind und Charlotte Knobloch Foto: Margrit Schmidt

Am Samstagabend wurde der »Preis für Verständigung und Toleranz« des Jüdischen Museums verliehen

 15.11.2021 11:10 Uhr

Der Star-Architekt Daniel Libeskind und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern und ehemalige Präsidentin des Zentralrats der Juden, Charlotte Knobloch, sind mit dem »Preis für Verständigung und Toleranz« des Jüdischen Museums Berlin geehrt worden. Die undotierte Auszeichnung wurde am Samstagabend in den Räumlichkeiten des Museums überreicht. Das Jüdische Museum Berlin verleiht den »Preis für Verständigung und Toleranz« seit 2002.

Der Präsident des Bundesverfassungsgerichts, Stephan Harbarth, hielt bei der Verleihung die Laudatio auf Charlotte Knobloch. Die Schauspielerin Iris Berben verlas die von der Kuratorin Daniella Luxembourg verfasste Würdigung von Libeskinds Werk und Wirken.

dialog Zur Begründung hieß es, Knobloch (89) sei eine treibende Kraft für den friedlichen Dialog zwischen Kulturen und Religionen und trete stets mit klaren Worten Antisemitismus und der Diskriminierung von Minderheiten entgegen. »Ihre Stimme ist aus dem öffentlichen Diskurs in Deutschland nicht wegzudenken«, betonte das Jüdische Museum.

Manche der wichtigen Ämter in nationalen und internationalen Organisationen wie dem Jüdischen Weltkongress und dem Europäischen Jüdischen Kongress habe sie als erste Frau innegehabt.

Libeskind (75), der unter anderem das Jüdische Museum Berlin entworfen hatte, zeichne ein zutiefst demokratisches Architekturverständnis aus, bei dem Mitspracherecht der vor Ort lebenden Menschen gefragt sei, hieß es. Seine Bauten seien Orte, an denen Freiheit, Verständigung und Toleranz gedeihen könnten.

erinnerung »Daniel Libeskind zufolge muss Architektur mit der Vergangenheit umgehen und gibt Raum für Gedächtnis und Erinnerung«, begründete die Jury ihre Entscheidung. Zugleich gestalte Architektur Zukunft, hieß es unter Hinweis auf Libeskind-Arbeiten wie den Ground-Zero-Masterplan zur Neugestaltung des World Trade Center in New York und das Amsterdamer Namen-Monument.

Der Preis besteht aus einer Bronzeskulptur in Form eines Oloids, einer geometrischen Form von zwei sich senkrecht schneidenden Kreisen. Mit ihm werden Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft ausgezeichnet, die sich auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben.

Bisherige Preisträger waren unter anderen die ehemalige US-Außenministerin Madeleine Albright, die Unternehmerin Susanne Klatten, Altbundespräsident Joachim Gauck, Verleger Hubert Burda und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). epd

Staatsanwaltschaft Stuttgart

Anklage wegen Anschlagsplänen auf Synagoge in Heidelberg

Zwei junge Männer tauschen sich in Chats über mögliche Anschläge auf jüdische Einrichtungen in Heidelberg und Frankfurt am Main aus

 29.10.2024

Zeitz

Reinhard Schramm warnt vor Zweckentfremdung von Spendengeldern

Der Vorsitzende der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen wirbt im Spendenstreit für Simon-Rau-Zentrum

 28.10.2024

Stuttgart

Lebensbejahende Botschaft

Die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs feierte das Neujahrsfest

von Brigitte Jähnigen  27.10.2024

München

Wunden, die nicht heilen

Tausende zeigten auf dem Odeonsplatz Solidarität mit Israel. Die IKG lud am Jahrestag des Hamas-Massakers zu einem Gedenkakt in die Synagoge

von Luis Gruhler  27.10.2024

Oper

Kammeroper »Kabbalat Shabbat« in Berlin

Die Zuschauer werden zu einem Schabbatmahl eingeladen. Die Oper ist die erste, die auf Hebräisch in Deutschland interpretiert wird

von Christine Schmitt  23.10.2024

Kunstatelier Omanut

Beschallung mit wunderbaren Stimmen

Judith Tarazi über das erste Inklusions-Konzert, Vandalismus und offene Türen

von Christine Schmitt  22.10.2024

Jüdische Gemeinde Frankfurt

Erstmals eine Doppelspitze

Die neuen Gemeindechefs Benjamin Graumann und Marc Grünbaum wollen Vorreiter sein

von Christine Schmitt  22.10.2024

Potsdam

Gründer des Abraham Geiger Kollegs verstorben

Rabbiner Walter Jacob starb mit 94 Jahren in Pittsburgh

 21.10.2024

Mitzvah Day

Zeit zu verschenken

Jeder ist eingeladen, sich am Tag der guten Taten einzubringen. Anmeldeschluss ist der 1. November

von Christine Schmitt  21.10.2024