Düsseldorf

Auszeichnung für Anita Lasker-Wallfisch

Anita Lasker-Wallfisch Foto: dpa

Die Auschwitz-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch ist mit dem Verdienstorden des Landes Nordrhein-Westfalen ausgezeichnet worden. Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) dankte ihr bei der Preisverleihung am Dienstagabend in der Düsseldorfer Staatskanzlei für ihr Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und Hass.

Als Zeitzeugin habe die 92-Jährige bei zahllosen Vorträgen und Besuchen in Schulen jungen Menschen von ihrem bewegenden Leben berichtet. »Wir sind verpflichtet, die Erinnerung lebendig zu halten. Damit nicht wieder Katastrophen geschehen«, sagte Laschet.

Cello Anita Lasker-Wallfisch stammt aus einem deutsch-jüdischen Elternhaus in Breslau. Ihre Eltern wurden 1942 von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet. Sie selbst kam Ende 1943 nach Auschwitz. Weil sie Cello spielte, wurde sie Mitglied im Frauenorchester des Lagers und entging so den Gaskammern.

1944 wurde sie in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert. Nach der Befreiung wanderte Lasker über Belgien nach Großbritannien aus, wo sie Mitbegründerin des Londoner English Chamber Orchestra war und als Cellistin arbeitete.

Fast ein halbes Jahrhundert nach ihrer Befreiung schrieb Anita Lasker-Wallfisch ihre Erfahrungen zunächst für ihre Kinder und Enkel auf. Außerdem begann sie, Vorträge vor allem in Schulen zu halten. Am 31. Januar hielt sie die Rede bei der diesjährigen Gedenkstunde für die Opfer des Nationalsozialismus im Bundestag in Berlin.

Anerkennung Der Verdienstorden des Landes war im März 1986 zum 40. Geburtstag des Landes Nordrhein-Westfalen gestiftet worden. Er wird an Bürgerinnen und Bürger als Anerkennung ihrer außerordentlichen Verdienste für die Allgemeinheit verliehen.

Die Zahl der Landesorden ist auf 2500 begrenzt. In den Jahren seines Bestehens sind bisher 1540 Frauen und Männer mit dem Verdienstorden des Landes ausgezeichnet worden. Zu den Geehrten gehören unter anderem der SPD-Politiker Egon Bahr, die Auschwitz-Überlebende Philomena Franz und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Wuppertal, Leonid Goldberg. epd/ja

Oldenburg

Neue Ermittlungsansätze nach Brandanschlag auf Oldenburger Synagoge

In »Aktenzeichen XY... Ungelöst« war das Überwachungsvideo mit dem Wurf eines Brandsatzes sowie Bilder des Tatverdächtigen aus einem Regionalzug von Oldenburg nach Delmenhorst gezeigt worden

 23.01.2025

Holocaust-Gedenktag

Saiten der Erinnerung

Die Musiker des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin geben ein Konzert auf Instrumenten, die einst verfolgten Juden gehörten. Jüngst konnten sie diese zum ersten Mal spielen. Ein Ortsbesuch.

von Christine Schmitt  23.01.2025

Universität

»Eine tolle Chance«

Philipp Lenhard über seine Tätigkeit am Lehrstuhl für Jüdische Geschichte und Kultur der LMU München, Forschungsschwerpunkte und die Zusammenarbeit mit der Gemeinde

von Luis Gruhler  22.01.2025

Schulen

Zwölf Punkte für die Bildung

In der Kölner Synagoge diskutierten Vertreter von Zentralrat und Kultusministerkonferenz über die Darstellung des Judentums in Schulbüchern. Entstanden ist eine Leitlinie für Pädagogen

von Stefan Laurin  22.01.2025

Lohheide

Vor 80 Jahren starb Anne Frank im KZ Bergen-Belsen

Blumen, Fähnchen, Stofftiere: Nirgendwo in der Gedenkstätte Bergen-Belsen werden so viele Gegenstände abgelegt wie am Gedenkstein für Anne Frank

von Michael Althaus  22.01.2025

Berlin

Sicher in der Kunst

Im Herbst 2024 wurde die Jüdische Kunstschule gegründet. Sie soll ein »Safe Space« für Kreative sein. Ein Besuch in zwei Workshops

von Katrin Richter  21.01.2025

München

Zeugnisse jüdischen Lebens

Das Landesamt für Denkmalpflege kartografiert die Friedhöfe in Thalkirchen und Freimann

von Ellen Presser  21.01.2025

Fundraising

In Rons Namen

Die Eltern eines ermordeten israelischen Soldaten widmen ihrem Sohn ein Tierheim und sammeln Spenden für das Projekt. In Berlin sind zwei Benefizkonzerte geplant

von Christine Schmitt  21.01.2025

Berlin

Margot Friedländer: »Die Demokratie schwankt«

Die 103-Jährige wurde von den Nazis ins KZ Theresienstadt verschleppt. Vor dem nationalen Holocaust-Gedenktag warnt sie: »Seid vorsichtig«

von Verena Schmitt-Roschmann  21.01.2025