Wenn Professorin Kaffeemaschine durch eine Ausstellung führt, dann muss Gallery Weekend gewesen sein. Und wenn das kleine lachsfarbene rollende Gefährt mit einer Steuerung und zwei glühbirnenartigen Gefäßen, gehalten von einem kleinen Turm, das 2022 auf der re:publica in Berlin vorgestellt wurde, auch noch mit einem seiner Elternteile kommt, dann muss Alexander Iskin ausstellen.
Und so ist es auch: Der Berliner Künstler zeigt noch bis zum 25. Mai seine Werke in der Ausstellung Use the Exit as an Entrance in der Galerie Sexauer in Berlin-Weißensee.
Zu sehen sind Werke, die sich mit drei Dimensionen beschäftigen »der materiellen, der virtuellen und der spirituellen, verwoben mit Erzählungen aus mesopotamischen, hinduistischen und jüdischen Mythen sowie Familienerzählungen«, wie es im Online-Presseheft zur Ausstellung heißt. Was das bedeutet, muss nicht beschrieben werden. Es muss wirken, und zwar vor Ort und in den Räumen der vielleicht schönsten Galerie in Berlin, deren Dach Wellen hat und wo zu DDR-Zeiten eine der vielen Werkstätten der Streustraße zu Hause war.
Ein außergewöhnlicher Ort mit außergewöhnlicher Kunst
Es ist ein außergewöhnlicher Ort, mit außergewöhnlicher Kunst – und interessantem Namen, denn wie kam es zu dem Titel »Nutzen Sie den Ausgang als Eingang«? »Als Iskin Anfang des Jahres 2024 die Retrospektive von Marina Abramovic in der Royal Academy in London besuchte, bat ihn abends ein Wachmann, das Gebäude zu verlassen, und erklärte: ›You can use the Entrance as an Exit.‹ Iskin wäre gern noch geblieben. So wurde er gezwungen, das Gebäude zu verlassen, aber er verwandelte die Aufforderung zum Austritt in den Titel seiner Ausstellung – Use the Exit as an Entrance.«
So einfach ist die Geschichte. So interessant ihre künstlerische Umsetzung. Iskin ist kein Unbekannter in der Galerie. Zum siebenten Mal stellt er bereits dort aus – übernachtet hat er auch schon da. Fast wie ein Zuhause.
»Use the Exit as an Entrance«, Galerie Sexauer, Streustraße 90