Die Museumsleitung des Berliner Martin-Gropius-Baus hat einen Kurzfilm des polnischen Künstlers Artur Zmijewski (45) aus seiner Ausstellung »Tür an Tür: Polen – Deutschland« entfernt. Während der Präsentation war ein eine Minute und 32 Sekunden langer Film gezeigt worden, in dem tanzende nackte Männer und Frauen eine Therapiesituation von Traumatisierten in einem Keller und in der Gaskammer eines ehemaligen Nazi-Vernichtungslagers nachspielen.
»Aus Respekt vor den Opfern der Konzentrationslager und deren Nachfahren haben das Königsschloss Warschau, unser Partner, und der Martin-Gropius-Bau sich entschieden, das Werk nicht zu zeigen«, sagte der Direktor des Gropius-Baus, Museumsdirektor Gereon Sievernich, der Nachrichtenagentur dpa.
Widerspruch Der Film sei auf Intervention des Direktors des Centrum Judaicum, Hermann Simon, erfolgt, meldete daraufhin die Berliner Tageszeitung taz. Simon widerspricht der taz-Darstellung. »Ich bin nicht der Mann, der zur Zensur aufruft«, sagte er der Jüdischen Allgemeinen.
Allerdings habe er schriftlich dem Museum seine Meinung kundgetan. »Ich bin nicht der, der über Kunst zu urteilen hat, als Zuschauer empfinde ich einen derartigen Film in Deutschland, dem ›Land der Vergasungseinrichtungen‹, als abstoßend.« ja