Bei fast sommerlichen Temperaturen waren am Montag Menschen aus ganz Nordrhein-Westfalen in den Saal der Jüdischen Gemeinde Bochum gekommen, um den 100-jährigen Geburtstag der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland bei Kaffee und Kuchen zu feiern.
Jutta Josepovici, die Leiterin des ZWST-Sozialreferats, freute sich über 170 Besucher. Nur der Bus aus Köln verspätete sich – er stand, wie in Nordrhein-Westfalen am Nachmittag üblich, im Stau. »Wir haben nicht nur alle eingeladen, die sich ehrenamtlich bei uns engagieren oder unsere Seminare besucht haben, sondern auch viele, die bislang noch keinen Kontakt zu uns hatten, und hoffen, sie so von einer Mitarbeit bei der Zentralwohlfahrtsstelle überzeugen zu können«, sagt Josepovici.
Tour Die Feier in Bochum war der Auftakt zu einer Dankeschön-Tour der ZWST durch die Bundesländer. In den nächsten Tagen feiert sie ihren Geburtstag noch in Frankfurt und in Stuttgart. Im kommenden Jahr soll die Veranstaltungsreihe dann in weiteren Orten fortgesetzt werden.
Ein Festakt am 10. September in Frankfurt war der Höhepunkt der Jubiläumsfeiern. 1917 gegründet, wurde die jüdische Wohlfahrtsorganisation nach der Zerschlagung im Nationalsozialismus 1951 unter ihrem heutigen Namen »Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland« wiedergegründet. Ebenfalls in Frankfurt wurde der Jubiläumsfilm gezeigt, der ihre 100-jährige Geschichte dokumentiert und in Interviews mit Wegbegleitern und Unterstützern ihre Arbeit vorstellt.