Mit einem Festakt hat der rheinland-pfälzische Landtag am Montagabend das 75-jährige Bestehen des Staates Israel gefeiert. Landtagspräsident Hendrik Hering und Bildungsministerin Stefanie Hubig begrüßten die 130 parlamentarischen und geladenen Gäste, darunter auch die israelische Generalkonsulin Carmela Shamir.
In seiner Begrüßungsrede betonte Hering die Freundschaft zwischen Israel und Deutschland und daraus resultierende Partnerschaften. Generalkonsulin Shamir ging vor allem auf die elf Schulpartnerschaften zwischen dem Bundesland Rheinland-Pfalz und Israel ein. Für Israel galt eine Freundschaft mit Deutschland lange Zeit als unmöglich.
grundpfeiler Eine wichtige Rolle dafür, dass sich doch noch eine intensive Verbindung zwischen den beiden Staaten entwickeln konnte, spielte, so Shamir, vor allem die umfangreiche Aufarbeitungs- und Erinnerungskultur in Deutschland. Diese setzte Shamir als »Grundpfeiler der wunderbaren Partnerschaft« zwischen den beiden Ländern. Insbesondere der Austausch zwischen deutschen Schülern und Studierenden ist Shamir wichtig.
Sie betonte, dass junge Menschen auf schulischer und damit menschlicher Ebene die Kultur intensiv kennenlernen und schnell ein Gefühl für viele auch konfliktbehaftete Themen bekommen. Es sei die junge Generation, die in Zukunft ein noch besseres Verhältnis zwischen Israel und Deutschland schaffen werde. Neben der Schule nannte die Generalkonsulin den Klimaschutz als weiteren Beitrag für die israelische Partnerschaft, exemplarisch dafür erwähnte sie die Energiepartnerschaft, die 2022 unterzeichnet wurde.
workshop Um Antisemitismus an deutschen Schulen und Universitäten ging es bei einer Diskussion mit Bildungsministerin Stefanie Hubig, dem Professor für Israel- und Nahoststudien, Johannes Becke, zwei Studierenden aus Deutschland und Israel und dem Koch Tom Franz, der am Vormittag in einem Workshop den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Israel vor allem kulinarisch näherbringen wollte.
Fragen, wie man Judenhass bekämpfen könne und wie Lehrkräfte im Umgang mit Antisemitismus im Schulalltag weitergebildet werden könnten, waren ein weiteres Thema der Diskussionsrunde, das in vielen Gesprächen nach dem offiziellen Ende noch einmal aufgegriffen wurde.