»Wir wollen jüdischem Leben und jüdischer Kultur eine große Bühne bieten, und zwar die größte, die das Land zu bieten hat.« Mit diesen Worten eröffnete Intendant Berndt Schmidt am Montagabend die Chanukkafeier im Friedrichstadt-Palast. Dort, wo sonst Tänzer und Sänger die Zuschauer begeistern, hatten sich die Gäste im Schein der acht Kerzen des Leuchters versammelt.
Schmidt verwies darauf, »dass der Palast auch jüdische Gene« habe: Die Theater- und Revuetradition des Hauses wurde 1919 von zwei Juden, Max Reinhardt und Erik Charell, begründet. Ihm sei es ein besonderes Anliegen, »dass wir uns einsetzen für Demokratie, Respekt und Vielfalt«. Eigentlich sollte dies eine Selbstverständlichkeit sein, aber in Tagen zunehmender Tabubrüche und Zumutungen wohl doch nicht mehr ganz so selbstverständlich, sagte der Intendant.
GÄSTE Schmidt begrüßte die Gäste gemeinsam mit Lala Süsskind vom Jüdischen Forum für Demokratie und gegen Antisemitismus. Mit dabei waren unter anderem Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau, Zeitzeugin Margot Friedländer, Justizsenator Dirk Behrendt, Rogel Rachman von der israelischen Botschaft und der Grünen-Politiker Volker Beck.
Rabbiner Boris Ronis gab eine kurze Einführung in die Geschichte und Bedeutung des Lichterfestes. Die Chanukkafeier im Friedrichstadt-Palast fand nach der Premiere im vergangenen Jahr zum zweiten Mal statt. ddk