Berlin
Der Antisemitismusbeauftragte der Bundesregierung, Felix Klein, appelliert abermals an die Jüdische Gemeinde im Land Bremen, einen Beauftragten für den Kampf gegen Antisemitismus und für jüdisches Leben zu berufen. In einem Interview mit dem »Weser-Kurier« sagte Klein, er habe die Diskussion in Bremen verfolgt und wisse, dass dort eine andere Lösung favorisiert werde. Dennoch halte er es für wichtig, dass es eine Person gibt, die ressortübergreifend alle Maßnahmen koordiniert. Für viele Maßnahmen gegen Antisemitismus seien die Bundesländer verantwortlich. Die Bremer Gemeinde zieht jedoch ein städtisches Programm vor. »Es hat sich in der Erfahrung der anderen Länder gezeigt, dass ein Beauftragter gemeinsam mit der Jüdischen Gemeinde, Verbänden und der Landespolitik auch wichtige Dossiers und Diskussionen anschieben kann.« Dafür wolle er sowohl bei der Politik als auch der bremischen jüdischen Gemeinde werben, sagte Klein der Zeitung. ja
ELES
Das jüdische Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk hat ein neues Aktionsprogramm gegen Antisemitismus ins Leben gerufen. Das zweijährige Programm steht unter dem Motto »Nie wieder!? Gemeinsam gegen Antisemitismus & für eine plurale Gesellschaft«. Schirmherr ist der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. »Antisemitismus ist ein Angriff auf unsere Werte, unsere plurale Demokratie und unser friedliches Zusammenleben. Der Kampf gegen Judenhass ist Aufgabe der Gesamtgesellschaft«, sagte Schuster. Zwischen 2020 und 2022 sollen zehn Veranstaltungen stattfinden. ja
Annaberg-Buchholz
Mit einer Crowdfunding-Aktion sollen historische jüdische Grabsteine im Erzgebirge gerettet werden. Seit Jahren unterstützen Mitglieder der Jüdischen Gemeinde Chemnitz ein Projekt in Annaberg-Buchholz, das historische Grabmale vor dem Verfall schützt und restauriert. Zum 130. Geburtstag der einstigen Jüdischen Gemeinde Annaberg hat laut einem Bericht der »Freien Presse« Chemnitz Ulrike Bernhardt, eine Bürgerin, die sich in der Region aktiv für das Erinnern und Versöhnen engagiert, vorgeschlagen, die Chemnitzer Aktion zu unterstützen. »Ist das nicht eine wunderbare Umkehr des schrecklichen Geschehens während der Nazizeit, als hier in Annaberg der Jüdische Friedhof vollkommen dem Erdboden gleichgemacht wurde?«, zitiert die Zeitung Bernhardt. Rund 600 Grabmale habe man bisher retten und restaurieren können. Bis Ende August findet eine Crowdfunding-Aktion über die Volksbank statt. ja