Antisemitismusbeauftragter

Salzborn für weitere Straßenumbenennungen

Nötig sei an dieser Stelle ein stärkeres historisches Bewusstsein

 24.09.2023 13:21 Uhr

Samuel Salzborn, Berlins Antisemitismusbeauftragter Foto: picture alliance/dpa/dpa-Zentralbild

Nötig sei an dieser Stelle ein stärkeres historisches Bewusstsein

 24.09.2023 13:21 Uhr

Der Berliner Antisemitismusbeauftragte Samuel Salzborn hat sich für weitere Umbenennungen von Straßen in der Hauptstadt ausgesprochen. »Die Nazis haben Straßen systematisch nach antisemitischen Kriterien umbenannt«, sagte er der »Berliner Morgenpost« (Sonntag). Und auch wenn der aktuelle Name scheinbar unproblematisch sei, stecke in ihm eine Geschichte und damit die Frage, wie man sich dieser stellt.

Nötig sei ein stärkeres historisches Bewusstsein. Juden aus dem Straßenbild zu streichen, sei ein erster Schritt auf dem langen Weg der antisemitischen Entrechtung gewesen.

Antisemitische Bezüge Eine von Salzborn 2021 in Auftrag gegebene wissenschaftliche Studie sieht bei 290 Straßen- und Platznamen in Berlin problematische, antisemitische Bezüge. Salzborn begrüßte die durch die Studie ausgelöste Debatte. »Dass die teils sehr kontrovers geführt wird, ist Zeichen einer pluralen Gesellschaft und notwendig«, sagte der Antisemitismusbeauftragte.

Neben antisemtischen gebe es überdies eine Reihe weiterer problematischer Bezüge etwa zu völkischen, militaristischen oder sexistischen Dimensionen. Ferner sei das Straßennamenbild nach wie wir sehr männlich geprägt. Für geplante Umbenennungen regte Salzborn an, nach Jüdinnen und Juden als Namensgebern zu suchen. »Das würde dem Vergessen vorbeugen und deutlich machen, wie wichtig jüdisches Leben für Berlin war und nach wie vor ist«. epd

Porträt der Woche

Keine Kompromisse

Rainer R. Mueller lebt für die Lyrik – erst spät erfuhr er von seiner jüdischen Herkunft

von Matthias Messmer  12.01.2025

Familien-Schabbat

Für den Zusammenhalt

In den Synagogen der Stadt können Kinder und Eltern gemeinsam feiern. Unterstützung bekommen sie nun von Madrichim aus dem Jugendzentrum »Olam«

von Christine Schmitt  12.01.2025

Köln

Jüdischer Karnevalsverein freut sich über großen Zulauf

In der vergangenen Session traten 50 Neumitglieder dem 2017 gegründeten Karnevalsverein bei

 11.01.2025

Vorsätze

Alles neu macht der Januar

Vier Wochen Verzicht auf Fleisch, Alkohol und Süßes? Oder alles wie immer? Wir haben Jüdinnen und Juden gefragt, wie sie ihr Jahr begonnen haben und ob sie auf etwas verzichten

von Brigitte Jähnigen, Christine Schmitt, Katrin Richter  09.01.2025

Würdigung

»Vom Engagement erzählen«

Am 10. Januar laden Bundespräsident Steinmeier und seine Frau zum Neujahrsempfang. Auch die JSUD-Inklusionsbeauftragte Jana Kelerman ist dabei

von Katrin Richter  09.01.2025

Gedenktag

Uraufführung mit den »Violins of Hope«

Ein besonderes Konzert anlässlich des 80. Jahrestags der Befreiung von Auschwitz hat sich das Rundfunk-Sinfonieorchester vorgenommen. Es interpretiert ein Werk für die Geigen, die die Schoa überstanden haben

von Christine Schmitt  08.01.2025

Universität

Preise der »World Union of Jewish Students« in Berlin vergeben

Die weltweite Vertretung jüdischer Studierender hat ihr 100-jähriges Bestehen gefeiert und besonders verdienstvolle Personen und Verbände ausgezeichnet

 07.01.2025

München

»Das ganz Andere fremder Welten«

Die Volkshochschule und das IKG-Kulturzentrum gedachten des 130. Geburtstags der Dichterin Gertrud Kolmar

von Helen Richter  05.01.2025

Feier

Dem Herzen folgen

Die IKG München und Oberbayern bedankt sich bei den ehrenamtlichen Mitarbeitern für ihr Engagement

von Luis Gruhler  05.01.2025