Frankfurt

Antisemitische Vorfälle mehren sich

Stadtkämmerer Becker solidarisiert sich mit Jüdischer Gemeinde und trägt Kippa

von Rivka Kibel  01.08.2014 14:54 Uhr

Frankfurts Stadtkämmerer Uwe Becker Foto: Rafael Herlich

Stadtkämmerer Becker solidarisiert sich mit Jüdischer Gemeinde und trägt Kippa

von Rivka Kibel  01.08.2014 14:54 Uhr

Die antisemitischen Vorfälle in Frankfurt reißen nicht ab. In den vergangenen Tagen waren die Wände der Bildungsstätte Anne Frank und der Baumweg Synagoge mit Schmähungen wie »Fuck Jude« beschmiert worden. Ein Rabbiner erhielt eine Morddrohung eines anonymen Anrufers, und zuletzt wurde einer jüdischen Familie mit einer Bierflasche die Scheibe eingeworfen.

Ein Paket von Vorkommnissen, die Frankfurts Stadtkämmerer Uwe Becker zu einer besonderen Aktion veranlassten: Einen Tag lang lief der Katholik aus Solidarität mit Kippa durch die Stadt und nahm kopfbedeckt auch seine normalen Termine wahr.

Unterstützung Diese Geste brachte Becker viel Lob von Mitgliedern der Jüdischen Gemeinde Frankfurt ein und bestätigte ihn als würdigen Preisträger: Vor gut einem Monat hatte der Keren Hayesod ihn »für seine Freundschaft und hervorragende Unterstützung des Staates Israel und der jüdischen Gemeinschaft« mit dem Keren Hayesod Shield ausgezeichnet.

Die Polizei Frankfurt ermittelt in allen genannten Vorfällen, Polizeisprecher Rüdiger Reges zeigte sich indes nicht sonderlich beunruhigt: »Die Lage Israel-Gaza war sicherlich der Auslöser, da kocht die Meinung mancher wieder hoch. Aber das flaut auch wieder ab«, sagte er im Gespräch mit der Jüdischen Allgemeinen pragmatisch.

Die Sicherheitsvorkehrungen an den jüdischen Einrichtungen in Frankfurt würden derzeit nicht erweitert. »Diese sind ohnehin immer sehr hoch. Wir haben eine sehr ausgereifte Sicherheitsstrategie und arbeiten sehr gut mit der Jüdischen Gemeinde zusammen«, sagte Reges.

Berlin

Hommage an jiddische Broadway-Komponisten

Michael Alexander Willens lässt die Musik seiner Großväter während der »Internationalen Tage Jüdischer Musik und Kultur« erklingen

von Christine Schmitt  21.11.2024

Leo-Baeck-Preis

»Die größte Ehre«

BVB-Chef Hans-Joachim Watzke erhält die höchste Auszeichnung des Zentralrats der Juden

von Detlef David Kauschke  21.11.2024

Düsseldorf

Für Ausgleich und Verständnis

Der ehemalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet erhielt die Josef-Neuberger-Medaille

von Stefan Laurin  21.11.2024

Jubiläum

Religionen im Gespräch

Vor 75 Jahren wurde der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit gegründet

von Claudia Irle-Utsch  21.11.2024

Engagement

Helfen macht glücklich

150 Aktionen, 3000 Freiwillige und jede Menge positive Erlebnisse. So war der Mitzvah Day

von Christine Schmitt  20.11.2024

Volkstrauertag

Verantwortung für die Menschlichkeit

Die Gemeinde gedachte in München der gefallenen jüdischen Soldaten des Ersten Weltkriegs

von Vivian Rosen  20.11.2024

München

»Lebt euer Leben. Feiert es!«

Michel Friedman sprach in der IKG über sein neues Buch – und den unbeugsamen Willen, den Herausforderungen seit dem 7. Oktober 2023 zu trotzen

von Luis Gruhler  20.11.2024

Aus einem Dutzend Ländern kamen über 100 Teilnehmer zum Shabbaton nach Frankfurt.

Frankfurt

Ein Jahr wie kein anderes

Was beschäftigt junge Jüdinnen und Juden in Europa 13 Monate nach dem 7. Oktober? Beim internationalen Schabbaton sprachen sie darüber. Wir waren mit dabei

von Joshua Schultheis  20.11.2024

Porträt

»Da gibt es kein ›Ja, aber‹«

Der Urgroßvater von Clara von Nathusius wurde hingerichtet, weil er am Attentat gegen Hitler beteiligt war. 80 Jahre später hat nun seine Urenkelin einen Preis für Zivilcourage und gegen Judenhass erhalten. Eine Begegnung

von Nina Schmedding  19.11.2024