Unbekannte Täter haben mutmaßlich bereits am Wochenende Skulpturen jüdischer Sportler vor dem Deutschen Fußballmuseum in Dortmund zerstört. Laut Bericht der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) sei der Schaden durch Vandalismus entstanden. Die Polizei werte nun Videomaterial der Überwachungskameras aus.
Museumsdirektor Manuel Neukirchner zeigt sich über den Vorfall schockiert, so die Tageszeitung weiter. Er halte das Fußballmuseum aber nicht davon ab, »dass wir uns intensiv mit diesem Kapitel deutscher Geschichte auseinandersetzen.
Wir sind mit den Figuren bewusst in den öffentlichen Raum gegangen, damit viele Menschen den Biografien der zum Teil in Vergessenheit geratenen Sportler begegnen. Ihre durch die Verfolgung im Nationalsozialismus von großem Leid geprägten Lebensläufe sind Teil deutscher Gesellschaftsgeschichte, die sich nie wiederholen darf«, zitiert die WAZ den Museumsdirektor. Die Sonderausstellung befindet sich auf dem frei zugänglichen Vorplatz des Fußballmuseums.
Erich Seelig Eine der beiden zerstörten Skulpturen ist dem Boxer Erich Seelig gewidmet. Die ursprünglich 17 Figuren gehören zur Ausstellung »Zwischen Erfolg und Verfolgung – Jüdische Stars im deutschen Sport bis 1933 und danach«, die noch bis zum 19. November auf dem Platz der Deutschen Einheit vor dem Fußballmuseum gezeigt wird.
Die Schau des Zentrums deutsche Sportgeschichte würdigt den Verdienst jüdischer Athleten um den Leistungssport in Deutschland und thematisiert ihre Verfolgung durch die Nationalsozialisten und wurde bisher unter anderem in Berlin, Frankfurt, Leipzig und Nürnberg gezeigt. epd/ja