Frankfurt/Main

Anklage im Koscher-Fleisch-Skandal

Fleisch von »Aviv« Foto: Rafael Herlich

Wegen mutmaßlichen Betrugs an Kunden von Koscher-Fleisch hat die Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main Anklage gegen die Geschäftsführer des ehemaligen koscheren Lebensmittelhandels »Aviv« erhoben.

Die 48 und 55 Jahre alten Männer sollen über zwei Jahre hinweg unkoscheres Fleisch aus dem konventionellen Großhandel als »glatt koscher« verkauft haben.

Wegen der hohen Schadenssumme, die derzeit mit rund 500.000 Euro beziffert wird, soll der Prozess nicht vor dem Amtsgericht, sondern vor dem Landgericht Frankfurt stattfinden. Bis zum Prozessauftakt können noch einige Monate vergehen.

Geschlossen Der Laden Aviv an der Hanauer Landstraße war jahrelang die zentrale Einkaufsmöglichkeit für koschere Produkte in Frankfurt. Durch eine Telefonüberwachung in einer anderen Angelegenheit waren Ermittler auf den möglichen Betrug aufmerksam geworden. Aufgrund der Ermittlungen hatte Aviv im Spätsommer 2012 sein Geschäft geschlossen.

Frankfurts Rabbiner Menachem Halevi Klein hatte nach Bekanntwerden des Ermittlungsverfahrens vor knapp zwei Jahren mitgeteilt, dass er davon überzeugt sei, dass »die Waren, die von der Firma verkauft und deren Verpackung mit der Plombe vom Maschgiach ordnungsgemäß versehen wurden, nach den jüdischen Vorschriften koscher sind«. Für anderslautende Vermutungen habe er keinen Anlass oder Nachweis gefunden, so der Rabbiner damals.

Eine Sprecherin der Frankfurter Staatsanwaltschaft hatte im Sommer 2012 mitgeteilt, zur Prüfung der Sachlage sei eigens ein Fragebogen entwickelt worden, der an mehr als 100 Aviv-Kunden verschickt wurde. Da Aviv sein Fleisch in Frankreich, Belgien und Israel eingekauft hat, musste zudem um Rechtshilfe im Ausland ersucht werden.

Todestag

Wenn Worte überleben - Vor 80 Jahren starb Anne Frank

Gesicht der Schoa, berühmteste Tagebuch-Schreiberin der Welt und zugleich eine Teenagerin mit alterstypischen Sorgen: Die Geschichte der Anne Frank geht noch heute Menschen weltweit unter die Haut

von Michael Grau, Michaela Hütig  27.03.2025

Bücher

Stöbern, ausleihen, lesen

In den Bibliotheken der jüdischen Gemeinden finden sich Romane, religiöse Literatur oder Geschichten für Kinder. Mitglieder und Besucher können sich in Ruhe auf die Suche nach ihrer Lieblingslektüre machen

von Christine Schmitt, Katrin Richter  27.03.2025

Berlin

Geschichte sichtbar machen

Eine neue Gedenktafel erinnert an das ehemalige Logenhaus von B’nai B’rith Berlin

von Christine Schmitt  27.03.2025

Berlin

Zwischen allen Welten

Die private Fotosammlung der Chemnitzer Erzieherin Käte Frank von 1928 – 1942 ist Zeugnis einer abenteuerlichen Flucht

von Sabine Schereck  26.03.2025

Konzert

Erlös für das Jugenddorf Hadassim

Die WIZO München widmete David Stopnitzer sel. A. einen bewegenden Abend mit Kantor Chaim Stern

von Luis Gruhler  25.03.2025

Bildung

Förderung für zehn Projekte zu NS-Verbrechen

Die geförderten Projekte verteilen sich auf mehrere Bundesländer

 25.03.2025

Austausch

Der andere Blick

Petra Pau und Jenny Havemann sprachen im Gemeindezentrum über ihre Wahrnehmung der Länder Deutschland und Israel

von Nora Niemann  24.03.2025

Schwäbische Alb

Erinnerung sucht Nachfolger

Ehrenamtliche rekonstruieren in großer Fleißarbeit jüdische Geschichte. Doch wer kümmert sich darum, wenn sie es nicht mehr schaffen?

von Valentin Schmid  23.03.2025

Porträt der Woche

Der unbeirrbare Maler

Amnon David Ar folgt mit Disziplin und Leidenschaft seiner Kunst

von Alicia Rust  23.03.2025