Makkabiade

Alles ist bereit

Es fehlt eigentlich nur noch das richtige Wetter. Die erste nationale Makkabiade seit 20 Jahren hat für ihre Sportler gute Bedingungen zu bieten. Fast die gesamte Sportschule Wedau in Duisburg wird den Makkabäern im Mai zur Verfügung stehen. Und die, so Asaf Erlich, der sportliche Leiter von Makkabi, sei hoch entwickelt. Seit Jahren arbeitet Makkabi mit der Sportschule zusammen, die vom Fußballverband Niederrhein betrieben wird. »Die kennen uns dort, und die Zusammenarbeit klappt immer gut«, sagt Erlich. Besonders von Vorteil sei auch, dass viele Sportarten unter einem Dach praktiziert werden können. »Das ist natürlich sehr angenehm.«

Die Sportschule Wedau blickt der Großveranstaltung gelassen entgegen. »Wenn der DFB seine Sichtungsturniere bei uns ausrichtet, ist schließlich auch viel los«, sagt Jennifer Worms, die für das Housekeeping und die Gästebetreuung verantwortlich ist.

Um- und ausgebaut wurde die legendäre Sportschule Ende der 70er-Jahre. Mit Platz für mehr als 400 Übernachtungsgäste, mehreren Natur- und Kunstrasenplätzen sowie Hallen für verschiedene Sportarten und zusätzlichen Gruppen- und Seminarräumen ist Wedau Deutschlands größte Sportschule. Eigentlich ein Park, hier trägt der Fußball-Zweitligist MSV Duisburg seine Heimspiele aus, auf der mehr als zwei Kilometer langen Regattastrecke finden regelmäßig nationale und internationale Wettkämpfe im Kanu- und Rudersport statt. Der Park atmet einfach Sport.

Wohnturm Überragt wird die Sportschule vom sogenannten Wohnturm, in dem es 132 Einzel-, Doppel- und Dreibettzimmer auf elf Etagen gibt. Er wurde vor zwei Jahren renoviert. Jedes Zimmer hat einen kleinen Balkon, einen Fernseher, Safe und verfügt über kostenloses WLAN. Die Zimmer sind sehr modern eingerichtet.

Asaf Erlich gerät über die Ausstattung regelrecht ins Schwärmen: »Die Sportschule Wedau bietet Unterkünfte, von denen einige Viersterneniveau haben.« Hier haben unter anderen bereits Berti Vogts, Matthias Sammer, Horst Hrubesch, Jürgen Klinsmann, Oliver Bierhoff und Michael Preetz trainiert und genächtigt. Spieler wie Marco Reus und Marc-André ter Stegen sind wie 75 Prozent aller nationalen Fußballer, die derzeit in der 1. und 2. Liga spielen, hier entdeckt worden, schrieb die Rheinische Post 2014 in einem Artikel über die Wiege der nationalen Fußballstars in der Wedau.

Die nicht renovierten Zimmer sind etwas weniger luxuriös. Hier sieht es schon mehr nach Jugendherberge aus, die Räume sind mit einfachen Holzmöbeln eingerichtet, an denen die Zeit nicht spurlos vorübergegangen ist. Außerdem müssen sich die Sportler hier Gemeinschaftsduschen teilen, von denen einige mit Duschwanne und Blümchenfliesen noch den Charme der 70er-Jahre ausstrahlen.

Seminarräume Makkabi hat Gruppen- und Seminarräume gebucht. Sie sind alle mit einer Tafel und einem Beamer ausgestattet. Laut der Sportschule will Makkabi einen der Seminarräume als Betraum benutzen. »Wir wurden bereits angewiesen, Tische und Stühle in Richtung Osten auszurichten«, erzählt Worms.

Ob Fußball, Volleyball, Basketball oder Tennis, Sportschützen, Fechter, Schachspieler, sie alle werden in einer eigenen Halle unterkommen. Die Wedau verfügt sogar über eine Rollsporthalle. Diese wird im Mai jedoch kurzerhand umfunktioniert werden. Denn dort sollen die Tischtennisspieler an die Platte gehen. Für genügend Helligkeit ist jedenfalls gesorgt: Alle Hallen sind von Tageslicht durchflutet. Bei Bedarf stehen aufbaubare Tribünen zur Verfügung.

Im Außenbereich befinden sich sechs Naturrasen- und zwei Kunstrasenplätze. Die Rasenplätze haben Bundesligamaße von 100 mal 70 Meter und wirken jederzeit einsatzbereit: kurz gemäht, und ihr sattes Grün weist keinerlei abgespielte Stellen auf. Sie befinden sich vor sowie links und rechts der Hallen. Kurz vor dem Pfingstwochenende werden die Organisatoren dann nochmals mit den Platzwarten besprechen, welche der Rasenplätze in bester Verfassung sind.

Mensa Für das leibliche Wohl sorgt die Küche der Sportschule Wedau unter dem Küchenchef Ralf Pantow. Er wurde bereits hinsichtlich des koscheren Essens gebrieft. Zusätzlich können Sportler vegetarisches, veganes und glutenfreies Essen bestellen. Dazu werden Tee und Wasser angeboten. Wer sich mit zuckerhaltigen Softdrinks stärken möchte, kann diese an den Getränkeautomaten vor der Mensa erstehen. Auch wenn die Sportschule auf viele Gäste vorbereitet ist, alle 400 Sportler werden in der kleinen Mensa nicht gleichzeitig essen können. Die Essenszeiten werden daher gestaffelt sein.

Makkabi findet ein großes Angebot vor und möchte die Möglichkeiten der Sportschule auch voll ausschöpfen. So soll beispielsweise auf der Gymnastikwiese vor dem Wohnturm eine Chill-Out-Zone mit Zelten eingerichtet werden, in der die Sportler neue Kraft tanken können. Und das ganz unter sich, denn am selben Wochenende werde nur am Sonntag eine Tagung des Westdeutschen Tischtennis-Verbandes stattfinden, heißt es.

Sicherheit Bei aller Vorfreude auf vier sportliche und fröhliche Tage in einer eindrucksvollen Umgebung mussten sich Makkabi und die Sportschule im Vorfeld auch Gedanken zur Sicherheit des Events machen. Die Polizei wird vor Beginn der Veranstaltung das Gelände mit Spürhunden durchsuchen und wird auch während des gesamten Turniers vor Ort sein.

Zusätzlich stellt Makkabi eigenes Sicherheitspersonal, das schon vor einem Jahr bei den European Maccabi Games gute Arbeit geleistet hat. Bleibt zu hoffen, dass das größte Problem der Sportler lediglich darin bestehen wird, sich auf dem großen Gelände der Sportschule zurechtzufinden. Aber auch darauf ist man vorbereitet: Die Rezeption ist rund um die Uhr besetzt, und das Personal ist gewohnt, die oftmals verwirrenden Wege zu erklären.

Sollten die Makkabäer eine Auszeit brauchen, haben sie das Glück, dass die Sportschule sich in bester Lage befindet: Rund um das Gelände gibt es beleuchtete Wege zum Joggen und Spazieren, einen Wasserspielplatz für die Kleinen sowie einen Kletterpark für die größeren Kinder. Und wer einmal den Sportpark verlassen will: Einkaufsmöglichkeiten sind um die Ecke.

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