Der Freistaat Thüringen unterstützt die Jüdische Landesgemeinde mit zusätzlich 78.200 Euro. Das Geld sei für die Erweiterung des jüdischen Friedhofs der Gemeinde in Erfurt bestimmt, teilte Kultusminister Christoph Matschie (SPD) am Dienstag in Erfurt mit. Mit dem Fördergeld leiste das Land einen Beitrag, die jüdische Bestattungskultur zu bewahren. Die Friedhöfe gehörten zu den wichtigen baulichen Zeugnissen der jüdischen Kultur in Thüringen und zum kulturellen Erbe.
Antrag Die Sanierungspläne sehen laut Matschie vor, auf einer Hangfläche des bestehenden Friedhofs Platz für 400 neue Gräber zu schaffen. Darüber hinaus stehen für die Sanierung der Trauerhalle weitere 26.000 Euro an Denkmalschutzmitteln in Aussicht. Ein solcher Antrag der Gemeinde werde derzeit mit dem Kultusministerium abgestimmt, hieß es. Das Bestattungsfeld in Erfurt ist der einzige noch genutzte Thüringer Friedhof in jüdischem Besitz.
Insgesamt bestehen im Freistaat 34 jüdische Friedhöfe. Die meisten der mehr als 800 Mitglieder der Landesgemeinde leben in Erfurt. Nach der jüdischen Trauer- und Begräbniskultur werden Gräber nicht entfernt oder mehrfach belegt und sind bis zum Erscheinen des Messias für die Ewigkeit angelegt. epd/ja