Mit dem Dokumentarfilm Auf Ediths Spuren sind am Sonntagabend im Gasteig die Jüdischen Kulturtage zu Ende gegangen. Bereits zum 33. Mal hatte die »Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition« ein Programm zusammengestellt, das beim Publikum auf große Resonanz stieß.
Judith Epstein, die Vorsitzende der Gesellschaft, zog eine durchweg positive Bilanz. »Die Jüdischen Kulturtage«, sagte sie, »sind längst zu einem festen Bestandteil der Kulturlandschaft in München geworden und vermitteln die Vielfalt und den Reichtum jüdischer Kultur und Tradition. So setzt diese Veranstaltungsreihe im öffentlichen Raum ein festes Zeichen der Verbundenheit und Gemeinschaft und wirbt auf diese Weise für Toleranz und ein respektvolles Miteinander.«
einblicke Tiefere Einblicke in die jüdische Gefühlswelt beim Begriff »Heimat« lieferte zum Beispiel die Vorstellung des gleichnamigen Buches, eine Graphic Novel von Nora Krug. Die aus Süddeutschland stammende, aber schon fast 20 Jahre in New York lebende Autorin war Teil einer Diskussionsrunde, an der auch Charlotte Knobloch, die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München und Oberbayern, teilnahm.
Schauspielerin Sunnyi Melles, die selbst dem Vorstand der Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition angehört, trat bei den Kulturtagen gleich mehrfach in Erscheinung. So wirkte sie an der Seite ihres Schauspielerkollegen Fritz Wepper gleich beim Auftakt des Events mit, als es um »Jiddisch. Das Abenteuer einer Sprache, Klezmer & More« ging. Ganz stilecht gestaltete sich dabei der Auftritt der Schweizer Klezmer-Band »Kolsimcha – The World Quintet«.
konzert Ein musikalisch eher gegensätzliches Konzert gab im Rahmen der Kulturtage dagegen die »Jewish Punk & Balkan Rock Band« – und Sängerin Lea Kalisch mit ihrem Liederabend »Jiddischland«.
In den letzten Tagen vor dem Finale am vergangenen Sonntag folgten dann noch zwei weitere Highlights: Kippa, ein Kurzfilm mit Regisseur Lukas Nathrath als Diskussionspartner, gefolgt von einer »Dokumentarischen Lesereise« über Joseph Roth unter dem Titel »Gut geht es mir nur in der Fremde«.