Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, spendet das Preisgeld des Leo-Baeck-Preises der »Aktion Sühnezeichen Friedensdienste«. Der Scheck über 10.000 Euro werde an diesem Freitag bei einem Besuch des Ratsvorsitzenden erfolgen, wie die Friedensorganisation am Donnerstag in Berlin mitteilte.
Der Zentralrat der Juden hatte im November Schneider für dessen Eintreten für die Aussöhnung zwischen Juden und Christen sowie die Solidarität mit der jüdischen Gemeinschaft in der Beschneidungsdebatte mit dem Leo-Back-Preis geehrt. Die Auszeichnung erinnert an den Rabbiner Leo Baeck (1873–1956), der durch sein soziales und politisches Engagement für die jüdische Glaubensgemeinschaft zum Vorbild wurde.
Freiwillige Die Spende wird für die Finanzierung von zwei Freiwilligen-Stellen eingesetzt, wie Dagmar Pruin, Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, sagte. In den Leo-Baeck-Instituten in Jerusalem und London könnten Freiwillige für ein Jahr an der Erforschung, Dokumentation und Archivierung der Geschichte des Judentums mitarbeiten.
Die 1958 von Kirchenleuten gegründete Aktion Sühnezeichen setzt sich für die Wiedergutmachung der NS-Verbrechen ein und entsendet jährlich mehrere Hundert Freiwillige zu mehrmonatigen Friedensdiensten ins Ausland. Junge Männer und Frauen unterstützen derzeit in 13 Ländern Überlebende des Holocaust, arbeiten in Gedenkstätten oder betreuen Kinder sowie behinderte oder sozial benachteiligte Menschen. epd