Lichterfest

Wo steht der größte Leuchter?

Welcher Chanukkaleuchter ist der höchste auf der Welt? Das Guinness-Buch der Rekorde sagt: Die Chanukkia an der Fifth Avenue in Manhattan (New York) ist die »Largest Menorah« – der größte jüdische Leuchter der Welt. Er reicht inklusive Sockel etwa 32 Fuß (9,73 Meter) hoch.

Im Englischen ist von »Menorah« die Rede. Das Guinness-Buch meint aber eine Chanukkia. Denn die biblische Menora hat sieben Arme, der Chanukkaleuchter dagegen acht plus Schamasch. Doch mit der Größe ist es so eine Sache. In New York gibt es nämlich noch einen anderen riesigen Chanukkaleuchter. Und der ragt sogar 32,5 Fuß (fast zehn Meter) in die Höhe. Denn der Schamasch (»Diener«), die neunte Kerze in der Mitte, ist bei diesem Leuchter im New Yorker Stadtteil Brooklyn noch etwas höher als bei dem Leuchter in Manhattan.

Fifth Avenue
Aber warum steht dann nicht der Leuchter aus Brooklyn im Guinness-Buch, obwohl er doch eindeutig größer ist als die Chanukkia an der Fifth Avenue? Weil Rabbiner entschieden haben, dass die Aufsteller von Chanukkaleuchtern sich gegenseitig keine Konkurrenz machen sollen!

Außerdem führt der Leuchter aus Manhattan den Rekord-Titel schon seit 2006 – und damit als Erster. Also darf sich der Leuchter aus Brooklyn nicht um den Guinness-Eintrag »Largest Menorah« bewerben – obwohl er seinem Gegenstück in Manhattan locker den Rang ablaufen könnte.

Übrigens darf eine Chanukkia laut der Halacha, dem jüdischen Religionsgesetz, nur 20 Ellen (etwa 9,6 Meter) hoch sein – sonst ist sie nicht koscher. Der Grund: Wir schauen meistens nicht noch weiter nach oben in den Himmel, sonst müssen wir den Kopf zu sehr recken.

Tel Aviv Wohl deshalb taucht Israels Elektrizitätsgesellschaft (IEC) im Guinness-Buch bisher nicht auf. Im Dezember 2013 hatte die IEC in Tel Aviv am achten Tag von Chanukka einen Riesenleuchter entzündet: Er ist 92 Fuß (28 Meter) hoch! Im religiösen Sinn ist er also keine Chanukkia. Außerdem sind seine Lichter elektrisch. Ein echter Chanukkaleuchter aber muss mit Wachskerzen oder Öl entzündet werden.

Doch vielleicht ist es gar nicht so wichtig, wer den größten Leuchter hat. Wichtig ist, dass jeder von uns in diesen dunklen Tagen auch ein Zeichen der Hoffnung sehen kann. Aus diesem Grund entzünden wir die Chanukkalichter: für uns selbst, unsere Familien und Freunde – und für alle Juden auf der Welt. Eine kleine Chanukkia, die zu Hause im Fenster steht, ist also genauso wichtig wie ein großer Leuchter mitten auf einem Marktplatz!

Berlin

Spendenkampagne für House of One startet

Unter dem Dach des House of One sollen künftig eine Kirche, eine Synagoge und eine Moschee Platz finden

von Bettina Gabbe, Jens Büttner  25.11.2024

Chaje Sara

Handeln für Generationen

Was ein Grundstückskauf und eine Eheanbahnung mit der Bindung zum Heiligen Land zu tun haben

von Rabbiner Joel Berger  22.11.2024

Talmudisches

Elefant

Was unsere Weisen über die Dickhäuter lehrten

von Rabbiner Netanel Olhoeft  22.11.2024

Studium

»Was wir von den Rabbinern erwarten, ist enorm«

Josh Spinner und Josef Schuster über die orthodoxe Rabbinerausbildung

von Mascha Malburg  21.11.2024

Europäische Rabbinerkonferenz

Rabbiner beunruhigt über Papst-Worte zu Völkermord-Untersuchung

Sie sprechen von »heimlicher Propaganda«, um Verantwortung auf die Opfer zu verlagern: Die Europäische Rabbinerkonferenz kritisiert Völkermord-Vorwürfe gegen Israel scharf. Und blickt auch auf jüngste Papst-Äußerungen

von Leticia Witte  19.11.2024

Engagement

Im Kleinen die Welt verbessern

Mitzvah Day: Wie der Tag der guten Taten positiven Einfluss auf die Welt nehmen will

von Paula Konersmann  17.11.2024

Wajera

Offene Türen

Am Beispiel Awrahams lehrt uns die Tora, gastfreundlich zu sein

von David Gavriel Ilishaev  15.11.2024

Talmudisches

Hiob und die Kundschafter

Was unsere Weisen über die Ankunft der Spione schreiben

von Vyacheslav Dobrovych  15.11.2024

Gebote

Himmlische Belohnung

Ein Leben nach Gʼttes Regeln wird honoriert – so steht es in der Tora. Aber wie soll das funktionieren?

von Daniel Neumann  14.11.2024