Interview

»Wo bleiben die Geschenke?«

Achinoam (15) ist Madricha bei Bnei Akiva, einer religiösen Jugendbewegung in Israel. Sie lebt im Moschaw Sde Yaakov in Galiläa und besucht eine staatliche religiöse Oberschule für Mädchen in Tiberias. In Achinoams Bnei-Akiva-Gruppe treffen sich Mädchen und Jungen aber gemeinsam.

Achinoam, was macht eine Madricha bei Bnei Akiva?
Ich leite dort eine Gruppe von zwölfjährigen Kindern zusammen mit zwei anderen Madrichim. Wir treffen uns unter der Woche und am Schabbat.

Und was habt ihr an Chanukka vor?
Wir organisieren eine Party, zu der alle Kinder, Jugendlichen und Madrichim kommen. Zuerst erzählen wir die Chanukkageschichte

Was ist denn an Chanukka passiert?
Jehuda Makkabi und das Volk Israel haben gegen die Griechen gekämpft. Also, die Griechen haben den Tempel besetzt, und dann kam Jehuda Makkabi und hat den Tempel rein gemacht, weil er durch die Griechen unrein geworden ist. Nach der Reinigung wollten sie auch die Menora anzünden, aber es gab nicht genug Öl. Da haben sie Boten gesandt, um von Galiläa aus Öl zu bringen. Bis das neue Öl in Jerusalem angekommen ist, hat Gott ein Wunder geschehen lassen, sodass das Öl im Tempel für acht Tage gereicht hat. Deshalb feiern wir Chanukka.

Was magst du am liebsten an der Geschichte?
Jehuda Makkabi. Er war ein großer Kämpfer, sehr mutig. Er hat das Volk Israel angeführt. Ich finde ihn wirklich sehr beeindruckend.

Wie feiert ihr Chanukka zu Hause?
Die ganze Familie versammelt sich, und es kommen auch Freunde. Dann zünden wir die Kerzen, singen Lieder.

Spielt ihr auch Dreidel?
Nein, aus dem Alter bin ich schon raus.

Und bei Bnei Akiva?
Nachdem wir allen die Chanukkageschichte erzählt haben, machen wir ein Quiz mit Fragen, die mit dem Fest zu tun haben, die die Kinder beantworten sollen. An der Decke haben wir einen großen bunten Dreidel aus Pappe aufgehängt, der voll mit Süßigkeiten ist. Jedes Mal, wenn die Kinder die Fragen richtig beantworten, lassen wir den Dreidel etwas herunter. Am Ende ist er so weit heruntergekommen, dass er fast am Boden liegt, und dann springen die Kinder darauf und bekommen alle Süßigkeiten, die drin sind.

Was sind deine Lieblingsspeisen während Chanukka?
Latkes, und Sufganiot ... nicht die mit Marmelade, die mag ich nicht, aber die mit Ribbat Chalav (Milchcreme) oder Schokolade sind sehr lecker. Man kann aber nicht zu viel davon essen, sonst wird einem übel.

Welche ist deine schönste Erinnerung?
Als der große Dreidel mit den ganzen Süßigkeiten von der Decke nach unten gefallen ist und alle Kinder sich darauf gestürzt haben. Das fand ich ganz toll.

Bekommst du Geschenke oder Geld?
Nein. Und das finde ich nicht okay.

Mit Achinoam sprach Anna Veeder.

Chol Hamoed

Nur Mosche kannte die Freiheit

Warum das Volk Israel beim Auszug aus Ägypten ängstlich war

von Rabbinerin Yael Deusel  17.04.2025

Geschichte

Waren wir wirklich in Ägypten?

Lange stritten Historiker darüber, ob die Erzählung vom Exodus wahr sein könnte. Dann kamen die Archäologen

von Rabbiner Igor Mendel Itkin  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Feiertage

Pessach ist das jüdische Fest der Freiheit - und der Frauen

Die Rolle und Verdienste von Frauen würdigen - dafür ist Pessach eine gute Gelegenheit, sagen Rabbinerinnen. Warum sie das meinen und welchen Ausdruck diese Perspektive findet

von Leticia Witte  11.04.2025

Exodus

Alle, die mit uns kamen …

Mit den Israeliten zogen noch andere »Fremde« aus Ägypten. Was wissen wir über sie?

von Sophie Bigot Goldblum  11.04.2025

Zaw

Das Volk der Drei

Warum zwischen Priestern, Leviten und gewöhnlichen Israeliten unterschieden wurde

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  11.04.2025

Stärke

An den Prinzipien festhalten

In der Haggada heißt es, dass Juden in jeder Generation Feinde haben werden. Klingt entmutigend? Soll es nicht!

von Rabbiner Raphael Evers  11.04.2025

Talmudisches

Ägypten

Was unsere Weisen über das Land des Auszugs der Israeliten lehrten

von Chajm Guski  11.04.2025