In den vergangenen 25 Jahren ist viel in Cottbus passiert, denn in dieser Zeit wuchs die Jüdische Gemeinde zu der größten Brandenburgs heran – und sie ist die einzige Gemeinde in dem Bundesland, die über eine eigene Synagoge verfügt. Am Sonntag wurde das 25-jährige Bestehen mit einem Fest in der Synagoge gefeiert.
Ein Film informierte über die Geschichte, es wurden Aktivitäten wie Migrationsberatung oder Deutschkurse vorgestellt. Es gibt in der Synagoge eine Bibliothek, die Möglichkeit, an Führungen teilzunehmen, einen Seniorentreff und ein Jugendzentrum. Die beiden Chöre der Gemeinde – ein Erwachsenen- und ein Kinderensemble – traten auf, ebenso mehrere Tanzgruppen.
interessierte Etwa 200 Interessierte kamen, darunter auch Vertreter des jüdischen Landesverbandes Brandenburg und der Landesrabbiner Ariel Kirzon. »Die Gemeinde hat sehr viel auf die Beine gestellt und viel erreicht«, sagt Elena Miropolskaja, Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Landkreis Oberhavel, die extra nach Cottbus gefahren war.
»Ich will ganz ehrlich mit Ihnen sein. Wenn ich auf die jüngste Geschichte jüdischen Lebens in Cottbus und Ihrer Gemeinde zurückblicke, bin ich ziemlich bewegt – und von Dankbarkeit erfüllt«, sagte Abraham Lehrer, Vizepräsident des Zentralrats der Juden in Deutschland. Es wäre nach der Schoa den wenigen Überlebenden gelungen, jüdisches Leben wiederaufzubauen. »Schritt für Schritt wurde aus einem provisorischen Betraum wieder eine Synagoge oder schließlich gar eine Gemeinde.«
17 Jahre dauerte die Suche der Jüdischen Gemeinde Cottbus nach einem eigenen Gotteshaus – die ehemalige Schlosskirche wurde zur Synagoge umgebaut und konnte 2015 eingeweiht werden. Mit etwa 500 Mitgliedern gilt sie als größte jüdische Gemeinde in Brandenburg. »Es ist die erste Synagoge in Brandenburg seit der Schoa und ein Ausdruck für eine heutige, selbstbewusste jüdische Gemeinschaft in ganz Deutschland«, betonte Zentralratsvize Abraham Lehrer.