Wegen der Corona-Pandemie ist die für den 8. November in Dresden geplante Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut verschoben worden. Sie soll 2021 nachgeholt werden, wie der Deutsche Koordinierungsrat der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (DKR) in Bad Nauheim am Donnerstag auf Anfrage des Evangelischen Pressedienstes (epd) mitteilte. Ein Termin steht noch nicht fest.
»WOCHE DER BRÜDERLICHKEIT« Ursprünglich sollte die Auszeichnung bereits Anfang März bei der Eröffnungsfeier der »Woche der Brüderlichkeit« vergeben werden. Die Laudatio sollte der Präsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Josef Schuster, halten. Auch dieser Termin war pandemiebedingt verschoben worden.
Den Angaben nach wird Merkel für ihr entschiedenes Eintreten gegen antisemitische und rassistische Tendenzen in Politik, Gesellschaft und Kultur geehrt. Sie habe dem Dialog der Kulturen und Religionen wichtige Anstöße gegeben.
TRADITION Die Medaille ist nach den jüdischen Philosophen Martin Buber (1878-–1965) und Franz Rosenzweig (1886–1929) benannt und wird seit 1968 jährlich von den deutschen Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit an Personen, Institutionen oder Initiativen vergeben, die sich in besonderer Weise für die Verständigung zwischen Christen und Juden einsetzen.
Zu den bisherigen Preisträgern zählen der Erziehungswissenschaftler und Publizist Micha Brumlik, der Schriftsteller Navid Kermani, der Architekt Daniel Libeskind, der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Nikolaus Schneider, und der Musiker Peter Maffay. epd