EILMELDUNG! Internationaler Strafgerichtshof erlässt Haftbefehl gegen Israels Premier Netanjahu

Talmudisches

Unterwegs mit dem Dämonenkönig

Was Benajahu erlebte, als er Aschmedai nach Jerusalem brachte

von Rabbiner Avraham Radbil  05.01.2024 09:46 Uhr

Foto: picture alliance / Bianchetti/Leemage

Was Benajahu erlebte, als er Aschmedai nach Jerusalem brachte

von Rabbiner Avraham Radbil  05.01.2024 09:46 Uhr

Im Traktat Gittin 68b wird beschrieben, wie Benajahu, der Sohn Jojadas, der zum königlichen Gefolge gehörte, im Auftrag von König Schlomo den König der Dämonen, Aschmedai, nach Jerusalem brachte. Er sollte Schlomo verraten, wo ein besonderes Insekt namens Schamir zu finden ist. Es konnte Stein schneiden und sollte beim Bau des Tempels helfen.

Auf dem Weg nach Jerusalem sah Aschmedai einen Blinden, der sich auf der Straße verlaufen hatte, und brachte ihn auf den richtigen Weg. Er sah dann einen Betrunkenen, der sich auf der Straße verirrt hatte, und brachte auch ihn auf den richtigen Weg. Dann sah er die Freude eines Hochzeitsfestes, die Gäste feierten, und Aschmedai weinte. Später auf dem Weg hörte er, wie ein Mann zu einem Schuhmacher sagte: »Mach mir Schuhe, die sieben Jahre lang halten«, und Aschmedai lachte. Dann sah er, wie ein Zauberer zauberte, und der König der Dämonen lachte.

Aschmedai nahm ein Schilfrohr und warf es vor König Schlomo

Als Aschmedai in Jerusalem ankam, brachten sie ihn erst nach drei Tagen zu König Schlomo. Aschmedai nahm ein Schilfrohr, maß vier Ellen, warf es vor den König und sagte: »Sieh, wenn dieser Mann, Schlomo, stirbt, wird er in dieser Welt nichts haben als die vier Ellen seines Grabes. Nun hast du die ganze Welt erobert, und du bist nicht zufrieden, bis du auch mich erobert hast?«

König Schlomo sagte zu ihm: »Ich brauche nichts von dir. Ich will den Tempel bauen, und dazu brauche ich den Schamir.« Aschmedai sagte zu ihm: »Der Schamir wurde nicht mir gegeben, sondern dem Engelsdiener des Meeres. Und er gibt ihn nur dem wilden Hahn, auch bekannt als Dukhifat oder Wiedehopf, dem er durch die Kraft seines Eides vertraut, dass er ihn zurückgibt.« Und was macht der wilde Hahn mit ihm? »Er bringt ihn in die Berge, die nicht bewohnbar sind, und er legt den Schamir auf den zerklüfteten Felsen, und der Berg spaltet sich. Und er nimmt und bringt Samen von Bäumen, wirft sie da hin, und er wird bewohnbar.«

Später fragte Benajahu Aschmedai: »Was ist der Grund dafür, dass du, als du den Blinden sahst, der sich auf der Straße verirrt hatte, ihn auf den richtigen Weg gebracht hast?« Aschmedai sagte zu ihm: »Im Himmel verkünden sie über ihn, dass er ein vollkommen gerechter Mensch ist, und jeder, der seiner Seele Gutes tut, wird es verdienen, in die zukünftige Welt einzugehen.«

Da fragte Benajahu: »Und was ist der Grund dafür, dass du den Betrunkenen, der sich auf der Straße verirrt hatte, auf den richtigen Weg gebracht hast, als du ihn sahst?« Aschmedai sagte zu ihm: »Sie verkünden über ihn im Himmel, dass er ein ganz und gar böser Mensch ist. Und ich habe seiner Seele Gutes getan, damit er seinen Lohn in dieser Welt verzehrt und keinen Lohn in der kommenden Welt hat.«

Benajahu fragte den König der Dämonen

Benajahu fuhr fort und fragte den König der Dämonen: »Was ist der Grund dafür, dass du geweint hast, als du die Freude über die Hochzeit gesehen hast?« Aschmedai sagte zu ihm: »Ich wusste, dass dieser Mann in 30 Tagen sterben würde. Und seine Frau muss warten, bis der Jawam, der Bruder des Ehemannes, der minderjährig ist, 13 wird und damit volljährig, damit er sie von ihren leviratischen Bindungen befreit, sodass sie erneut heiraten kann.«

Darüber hinaus fragte Benajahu: »Was ist der Grund dafür, dass du gelacht hast, als du hörtest, wie der eine Mann zu einem Schuhmacher sagte: ›Mach mir Schuhe, die sieben Jahre halten.‹?« Aschmedai sagte: »Dieser Mann hat keine sieben Tage zu leben; braucht er denn Schuhe, die sieben Jahre halten?«

Da fragte Benajahu am Ende schließlich: »Und sag mir, was ist der Grund dafür, dass du gelacht hast, als du sahst, wie dieser Zauberer zauberte?« Aschmedai antwortete ihm: »Weil er auf der Schatzkammer des Königs saß. Er soll seine Magie einsetzen, um zu erfahren, was unter ihm begraben ist.«

Studium

»Was wir von den Rabbinern erwarten, ist enorm«

Seit 15 Jahren werden in Deutschland wieder orthodoxe Rabbiner ausgebildet. Ein Gespräch mit dem Gründungsdirektor des Rabbinerseminars zu Berlin, Josh Spinner, und Zentralratspräsident Josef Schuster

von Mascha Malburg  21.11.2024

Europäische Rabbinerkonferenz

Rabbiner beunruhigt über Papst-Worte zu Völkermord-Untersuchung

Sie sprechen von »heimlicher Propaganda«, um Verantwortung auf die Opfer zu verlagern: Die Europäische Rabbinerkonferenz kritisiert Völkermord-Vorwürfe gegen Israel scharf. Und blickt auch auf jüngste Papst-Äußerungen

von Leticia Witte  19.11.2024

Engagement

Im Kleinen die Welt verbessern

Mitzvah Day: Wie der Tag der guten Taten positiven Einfluss auf die Welt nehmen will

von Paula Konersmann  17.11.2024

Wajera

Offene Türen

Am Beispiel Awrahams lehrt uns die Tora, gastfreundlich zu sein

von David Gavriel Ilishaev  15.11.2024

Talmudisches

Hiob und die Kundschafter

Was unsere Weisen über die Ankunft der Spione schreiben

von Vyacheslav Dobrovych  15.11.2024

Gebote

Himmlische Belohnung

Ein Leben nach Gʼttes Regeln wird honoriert – so steht es in der Tora. Aber wie soll das funktionieren?

von Daniel Neumann  14.11.2024

New York

Sotheby’s will 1500 Jahre alte Steintafel mit den Zehn Geboten versteigern

Mit welcher Summe rechnet das Auktionshaus?

 14.11.2024

Lech Lecha

»Und du sollst ein Segen sein«

Die Tora verpflichtet jeden Einzelnen von uns, in der Gesellschaft zu Wachstum und Wohlstand beizutragen

von Yonatan Amrani  08.11.2024

Talmudisches

Planeten

Die Sterne und die Himmelskörper haben Funktionen – das wussten schon unsere Weisen

von Chajm Guski  08.11.2024