Der für seinen Einsatz für die Menschenrechte während der Militärdiktatur in Brasilien bekannte US-amerkanisch-brasilianische Rabbiner Henry Sobel (75) ist am Freitag in Miami verstorben. Dies berichteten brasilianische Medien am Wochenende.
Sobel, der bis 2007 Präsident der jüdischen Gemeinde von Sao Paulo war, hatte sich in den 70er- und 80er-Jahren gemeinsam mit dem katholischen Erzbischof Paulo Evaristo Arns für den Schutz von Oppositionellen eingesetzt.
Sobel wurde 1944 als Sohn einer vor den Nationalsozialisten aus Polen geflohenen jüdischen Familie geboren. Seit 1970 lebte er in Brasilien. Er war stets Fürsprecher der Zusammenarbeit unterschiedlicher Religionen.
Nach dem Ende der Diktatur im Jahr 1985 nahm Sobel an dem von Erzbischof Arns (1921-2016) initiierten Projekt »Brasil: Nunca Mais« teil, das Menschenrechtsverletzungen der Diktatur dokumentierte. Nun erlag er nach jahrelangem Kampf einem Lungenkrebsleiden. kna