England

Skandalöser Verstoß gegen die Halacha

An der Stelle, an der dieses Gebäude der Queen Mary University steht, befand sich der sephardische Friedhof. Foto: imago images/PETER COOK

England

Skandalöser Verstoß gegen die Halacha

Vor 50 Jahren wurden die Gebeine von 7000 sephardischen Juden in Essex verscharrt

 18.08.2023 13:01 Uhr

In der britischen Grafschaft Essex gibt es seit 50 Jahren heftigen Unmut in Zusammenhang mit den Gebeinen Tausender sephardischer Juden, die in vier Massengräbern auf einem Sportplatz in der Nähe der Stadt Brentwood verscharrt wurden. Dabei kam es laut tachles.ch zu schlimmen Verletzungen der Halacha.

Ursprünglich wurden die Toten auf einem Friedhof in Mile End - im Osten Londons - bestattet, der bis 1920 etwa 200 Jahre lang genutzt wurde. Ein halbes Jahrhundert später, im Jahr 1973, musste der Friedhof einem Neubau der Queen Mary-Universität weichen.

Die Gebeine von mehr als 7000 Juden - darunter offenbar auch der Großvater des früheren Premiers Benjamin Disraeli (im Amt von 1868 bis 1869) - wurden daher exhumiert und nach Essex gebracht.

Veräußerung Bevor die sterblichen Überreste der 7000 Juden in Essex verscharrt wurden, soll die weiterhin in London ansässige Spanish and Portuguese Sephardic Community das Friedhofsgelände an die Queen Mary-University veräußert haben.

Tachles berichtet, es gebe nun Forderungen nach einer Aufarbeitung in Form einer Gedenkstätte, und zitiert Rabbiner Moshe Feinstein, der bereits ein Jahr nach der Umbettung angab, er sei aufgrund der mit dem unzulässigen Vorgehen einhergegangenen Übertretung jüdischer Gesetze »schockiert«.

Die Universität, deren Gebäude auf dem Gelände des früheren Friedhofs errichtet wurde, beabsichtigte vor 50 Jahren, einen »Garten der Erinnerung« für die umgebetteten Toten einzurichten. Zumindest geht dies aus einem Beitrag einer Studentenzeitung von damals hervor. Das Vorhaben wurde allerdings nie umgesetzt.

Ein weiterer Aspekt wurde in Großbritannien mit großem Befremden registriert: Die meisten Grabsteine des Friedhofes, der bis 1973 bestand, sind verschwunden. Lediglich einige wenige wurden auf den Londoner Hoop Lane-Friedhof gebracht - mitsamt den Gebeinen weniger Verstorbener.

Was mit dem Rest passierte, scheint niemand zu wissen. Dies gilt ebenso für die Antwort auf die Frage, ob und wann eine Aufarbeitung erfolgen wird. ja

Chol Hamoed

Nur Mosche kannte die Freiheit

Warum das Volk Israel beim Auszug aus Ägypten ängstlich war

von Rabbinerin Yael Deusel  17.04.2025

Geschichte

Waren wir wirklich in Ägypten?

Lange stritten Historiker darüber, ob die Erzählung vom Exodus wahr sein könnte. Dann kamen die Archäologen

von Rabbiner Igor Mendel Itkin  17.04.2025

Berlin

Berlin: Gericht bestätigt fristlose Kündigung von Rabbiner

Das Berliner Arbeitsgericht hat die fristlose Kündigung eines Rabbiners wegen sexueller Belästigung eines weiblichen Gemeindemitglieds bestätigt

 16.04.2025

Essen

Was gehört auf den Sederteller?

Sechs Dinge, die am Pessachabend auf dem Tisch nicht fehlen dürfen

 11.04.2025

Feiertage

Pessach ist das jüdische Fest der Freiheit - und der Frauen

Die Rolle und Verdienste von Frauen würdigen - dafür ist Pessach eine gute Gelegenheit, sagen Rabbinerinnen. Warum sie das meinen und welchen Ausdruck diese Perspektive findet

von Leticia Witte  11.04.2025

Exodus

Alle, die mit uns kamen …

Mit den Israeliten zogen noch andere »Fremde« aus Ägypten. Was wissen wir über sie?

von Sophie Bigot Goldblum  11.04.2025

Zaw

Das Volk der Drei

Warum zwischen Priestern, Leviten und gewöhnlichen Israeliten unterschieden wurde

von Rabbiner Salomon Almekias-Siegl  11.04.2025

Stärke

An den Prinzipien festhalten

In der Haggada heißt es, dass Juden in jeder Generation Feinde haben werden. Klingt entmutigend? Soll es nicht!

von Rabbiner Raphael Evers  11.04.2025

Talmudisches

Ägypten

Was unsere Weisen über das Land des Auszugs der Israeliten lehrten

von Chajm Guski  11.04.2025